AOK-Bundesverband: Auch Beitragssatzstabilität ist wichtiger Erfolg der Reformen
Bonn (ots)
Die AOK-Gemeinschaft hat von Januar bis September 2004 einen Einnahmeüberschuss von 826 Mio. EUR erreicht und liegt damit im positiven Trend der Finanzentwicklung in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Das Ergebnis bestätige, so der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Hans Jürgen Ahrens, die AOK-Position, durch solide Finanzkonsolidierung den Abbau der vorhandenen Defizite aus den Vorjahren in Höhe von fast 3 Mrd. EUR stufenweise vorzunehmen.
Ahrens: "Auch Beitragssatzstabilität ist ein wichtiger Erfolg der Reformen." Neben den bereits durchgeführten Beitragssatzsenkungen der AOK Bayern und der AOK Rheinland-Pfalz werde jede einzelne AOK in 2005 jede solide finanzierte Möglichkeit zur Beitragssatzsenkung nutzen, wenn es dafür neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Defizitabbau einen finanziellen Spielraum gebe.
Der AOK-Bundesverband rechnet aufgrund statistischer Effekte, der sich abschwächenden Effekte der Zuzahlungserhöhung und der weiterhin schwachen Lohnentwicklung für 2004 mit einem etwas geringeren Jahresüberschuss von etwa 600 Mio. EUR. Im Vergleich mit den in den ersten neun Monaten des Jahres 2003 aufgelaufenen Defiziten von 1,1 Mrd. EUR sind jedoch auch die für 2004 erwarteten Überschüsse von etwa 600 Mio. EUR ein deutlicher Erfolg des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG).
Ob darüber hinaus im Jahre 2005 neben dem Defizitabbau und der gesetzlich vorgeschriebenen Absenkung des allgemeinen Beitragssatzes um 0,9 % zum 1. Juli 2005 zugleich mit der gesetzlich vorgeschriebenen Einführung eines Sonderbeitrages für die Mitglieder um 0,9 % Spielraum für weitere Beitragssatzsenkungen vorhanden sei, müssen die Verwaltungsräte der Kassen auf der Basis der kassenindividuellen Finanzdaten prüfen und entscheiden.
Das AOK-Ergebnis im 3. Quartal 2004 wurde weiterhin durch die rückläufige Entwicklung auf der Ausgaben- und leichte Zuwächse auf der Einnahmenseite erzielt: Der Rückgang der Leistungsausgaben um 3,8 % je Mitglied (AOK West -3,6 %; AOK Ost -4,6 %) konzentrierte sich vor allem auf jene Leistungsarten, in denen neue Zuzahlungsregelungen eingeführt oder bestehende Zuzahlungsregelungen ausgeweitet wurden. Besonders betroffen waren dabei die Leistungsarten wie Arznei- und Hilfsmittel. Die Arzneimittelausgaben gingen gegenüber dem 3. Quartal 2003 in den alten Bundesländern um 9 % je Mitglied zurück, in den neuen Bundesländern um 12,9 % je Mitglied. Darüber hinaus hielt auch der bereits seit längerem zu beobachtende Trend sinkender Krankengeldausgaben an. Dem liegt ein fortgesetzt extrem niedriger Krankenstand von 3,5 % bei den AOK-Mitgliedern im 3. Quartal 2004 zugrunde, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 10,8 % bedeutet. In der Folge sanken die Krankengeldausgaben der AOK in den alten Bundesländern um 11,7 % je Mitglied, in den neuen Bundesländern um 7,9 % je Mitglied. Ferner sind die Ausgaben für die stationäre Versorgung im AOK-System insgesamt mit 0,5 % je Mitglied nur leicht gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
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