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Digitalisierung fordert Umdenken in Werbung und Medien

Frankfurt (ots)

Erster MMD-Kongress in Frankfurt / Rückbesinnung auf
   journalistische Kernkompetenz
In der Mainmetropole Frankfurt startete heute der erste MMD 
Magazine Marketing Day des VDZ Verband Deutscher 
Zeitschriftenverleger. Vor rund 450 Teilnehmern setzten sich 
zahlreiche renommierte Experten aus Medien, Unternehmen und Agenturen
im Congress Center Messe Frankfurt mit den Folgen der Digitalisierung
für Medien und Marketingkommunikation auseinander. Deutliche Worte an
die Verlage fand Prof. Dr. Miriam Meckel vom St. Gallener mcm 
institute: Die klassischen Medien drohten, ihre Vormachtstellung bei 
der Inhalteproduktion und dem Agenda-Setting einzubüßen. Treiber 
dieser Entwicklung seien die Communities, die mit der Herstellung 
informations- und kommunikationsbasierter Güter in einem selbst 
organisierenden und emergenten Prozess in direkte Konkurrenz zu den 
Medien treten. "Es gibt ein neues Medienökosystem, dessen Zentrum die
klassischen Medien bilden - darum herum gruppieren sich die 
Communities des Citizen Journalism." Dennoch behielten die 
traditionellen Medien ihre Ordnungsfunktion: "Diese werden auch 
weiter attraktiv sein, wenn sie auf ihre ureigensten journalistischen
Kompetenzen wie Qualität und Glaubwürdigkeit setzen und 
Schnittstellen zwischen Online-Supplements und Offline-Produkten 
bieten.
Auch Tyler Brûlé, Herausgeber der Zeitschrift "Monocle", rechnet 
nicht mit einer Substitution von Print- durch Online-Medien. Am 
Beispiel seines eigenen Titels, der im März 2007 gelauncht wurde und 
seither international auf hohe Resonanz stößt, führte der 
Zeitschriftenmacher den Beweis für die ungebrochene Faszination des 
Mediums. Mit klassischen journalistischen Tugenden, ausführlichen 
ungewöhnlichen Reportagen, dem Verzicht auf Agenturmaterial und 
Promi-Kicks, überraschenden Perspektiven und einem internationalen 
Blickwinkel schaffe man auch im Zeitalter der Digitalisierung 
attraktive Lesewelten. Brûlé:"Wir wollen kein Powerpoint-Magazin 
sein."
Nicht ohne Auswirkung bleibt die Digitalisierung auf die Welt der 
Werbung und der Markenführung. Florian Haller, Hauptgeschäftsführer 
Serviceplan, beobachtet eine regelrechte "Internetisierung der 
Medien". Diese gehe Hand in Hand mit der Zunahme individueller 
Milieus in Deutschland, die ein Zeichen für das wachsende Streben 
nach Freiheit und Selbstverwirklichung sei. Mit erheblichen Folgen 
auch für die Mediaplanung. "War hier im Hinblick auf die mediale 
Planungsentwicklung in den letzten Jahren die Bedarfzentrierung 
evident, die sich an den Parametern Verwender, Käuferreichweite, 
fusionierte Daten und Modelling orientiert hat, so gilt seit 2005 die
Interaktionzentrierung." Deren Parameter haben sich entsprechend 
geändert und orientieren sich an Interessenten, Leads, 
personenindividuellen Daten und zielen bei der Werbewirkung auf den 
Abschluss bzw. Kauf einer Leistung oder eines Produkts.
Weitere Informationen:
Norbert Rüdell
Leiter Presse und Kommunikation 
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail:  n.ruedell@vdz.de	
Internet: www.vdz.de

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