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Dr. Hubert Burda: Geplantes Verbot zum Telefonmarketing kostet über 100.000 Arbeitsplätze

Berlin (ots)

Gegen die Radikalbeschränkung des Telefonmarketings
im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb hat sich Dr. Hubert Burda,
Präsident des Verbandes der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ),
ausgesprochen. Durch die Novellierung droht allen Wirtschaftszweigen
ein gesetzlich verankertes, grundsätzliches Verbot der
Telefonakquise. Der Presse beispielsweise soll es grundsätzlich
verboten werden, telefonisch Abonnenten zu gewinnen oder zu halten.
Durch das Herkunftslandprinzip hätte die geplante Regelung zu
Folge, dass die Call Center in das benachbarte Ausland verlegt
werden, um von dort aus legal in Deutschland zu akquirieren, erklärte
Dr. Burda. Insgesamt gingen dadurch mehr als 100.000 Arbeitsplätze
unmittelbar verloren: 50.000 durch die Schließung von Call Centern in
Deutschland sowie 50.000 weitere, die aufgrund der restriktiven
deutschen Rechtsprechung brachliegen oder in Zukunft nicht mehr
aufgebaut werden können. Der Patriotismus, den Bundeskanzler Gerhard
Schröder von deutschen Unternehmern angesichts der Verlagerung von
Arbeitsplätzen ins Ausland zu Recht einforderte, werde durch die
geplante Gesetzesnovelle ad absurdum geführt.
In einem Brief an den Kanzler forderte der VDZ-Präsident zum
berechtigten Schutz der Verbraucher die gesetzliche Verankerung der
"Robinsonliste". Entsprechend der in Deutschland gängigen Praxis,
können sich Personen oder Haushalte, die grundsätzlich keine Anrufe
dieser Art empfangen wollen, in diesen Listen registrieren lassen.
Dies sei ein zuverlässiges Verfahren, das von Verlagen und Kunden
gleichermaßen respektiert werde, so Dr. Hubert Burda. Es gäbe keinen
Grund, dieses funktionierende Prinzip der Selbstkontrolle aufzugeben
und durch Überregulierung die Verlagsbranche nachhaltig zu schädigen.
Die geplante Radikalregelung komme im Hinblick auf den Verlust der
Arbeitsplätze und den Wettbewerbsnachteilen gegenüber der
ausländischen Wirtschaft einem Schildbürgerstreich gleich,
unterstrich Dr. Burda in seinem Schreiben an den Kanzler.
VDZ-Pressekontakt:
Veronika Nickel, Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, Haus der
Presse, Markgrafenstr. 15, 10969 Berlin, T/F:(030)72 62 98-160/-161,
e-Mail:  v.nickel@vdz.de, www.vdz.de

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