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Armani: Kritik an Kleidung Schröders lächerlich
"An diesen Äußerlichkeiten darf man seinen Charakter nicht festmachen" - Top - Designer kündigt Reaktion auf Revival der Siebziger in der Mode an

München (ots)

Bittere Kritik und Hohn von vielen Seiten hatte
Bundeskanzler Gerhard Schröder geerntet, als er sich in
Kaschmirmantel und Armani-Anzug ablichten ließ. Diese Kritiker sind
jetzt von keinem Geringeren als dem Mode-König Giorgio Armani selbst
deutlich gerüffelt worden. In einem am Freitag veröffentlichten
Interview des Magazins "Playboy" nannte der Top-Designer die
abfälligen Bemerkungen "merkwürdig und lächerlich". Dieser Mann sei
wichtig und habe einen gewissen Status. Warum sollte er sich nicht
entsprechend kleiden, fragte Armani. "An diesen Äußerlichkeiten darf
man seinen Charakter nicht festmachen." Allerdings meinte er,
"Schröder sollte es tragen, ohne die Leute das wissen zu lassen".
Armani findet Menschen lächerlich, die ihre Macht und ihren
Reichtum ständig darstellen. "Mit unzähligen Teppichen, die sie in
ihr Wohnzimmer legen. Und auch mit Kleidung." Alles Übertriebene sei
geschmacklos. Was Mode betreffe, habe er, als er Mitte der siebziger
Jahre angefangen habe zu entwerfen, genau darauf reagiert. Nach dem
Revival der Siebziger in den letzten beiden Jahren, müsste er es
eigentlich wieder tun. "Und ich werde reagieren, aber anders als
damals. Humorvoller, witziger", kündigte "il re" (der König) an. In
seinen 2000 Filialen macht Armani mit seiner klassischen Eleganz zwei
Milliarden Mark Umsatz jährlich.
Armani, der bei Mode grelle Farben verneint, "weil Aufmerksamkeit
immer auf dem Gesicht eines Menschen ruhen muss", und der zum
Beispiel aus einem Sakko auch das Futter entfernt, antwortete auf die
"Playboy"-Frage, was er den Menschen "denn noch gern wegnehmen
würde": "Alles. Alles Überflüssige." Ein Mensch brauche eine gute
Jacke und eine Hose, natürlich einen Stuhl und einen Tisch. Viel mehr
ist da nicht." Er brauche auch kein gemütliches Bett. Er hasse es, im
Bett Zeit zu verlieren. "Das Bett, das ich entwerfen würde, wäre
rechteckig mit quadratischen Holzfüßen. Hätte eine Erhöhung am Kopf
als Ablage. Ganz einfach. Keine Dekoration, keine Rollen, kein
Metall." Dieses Bett dürfe nur wie ein Stück Stoff aussehen. "In
diesem Bett schlafe ich oder mache Liebe." Denn das Wichtigste im
Leben sei es, "zu selektieren, zu reduzieren". Auf den Punkt zu
kommen.

Rückfragen bitte an:

Chefredaktion "Playboy"
Tel.: 089/6786-7400

Original content of: Playboy, transmitted by news aktuell

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