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Wissenschaftler: Männer sollten Partnerschaftsregeln getrost vergessen

Hamburg (ots)

Seit Jahrzehnten bemühen sich Männer - meist mit
schlechtem Gewissen und wenig Erfolg - um die Befolgung von
Partnerschaftsregeln, die aus der weiblichen Therapieszene stammen
und der Weiterentwicklung der Partnerschaft dienen sollen. Das
Magazin "Playboy" hat sich in seiner jüngsten Ausgabe jetzt "der
sieben Regeln der Liebe" angenommen, die jeder Mann schon zum
Überdruss gehört hat, und "Entwarnung" für das so genannte starke
Geschlecht gegeben. "Denn immer mehr renommierte Wissenschaftler
kommen zu dem Schluss: Die meisten dieser Regeln sind Unsinn",
berichtet das Männermagazin zur Freude seiner Leser. Der "Playboy"
zitiert den US-Genforscher Dean Hamer, der zusammen mit
Molekulargenetikern, Endokrinologen und Evolutionsbiologen zum
Ergebnis gekommen sei, dass es zwischen weiblichen und männlichem
Denken und Empfinden viel größere Unterschiede gibt, als man noch vor
kurzem wahrhaben wollte."Gesetzmässigkeiten, die für Frauen gelten,
sind für Männer Makulatur. Vor allem, was die Partnerschaft
betrifft", meint das Magazin.
So heißt es zum Beispiel in einer Regel: "Du sollst deiner
Partnerin treu sein." Im jüdisch-christlichen Kulturkreis sei
Monogamie offiziell die Norm. Wer fremdgehe, gelte als Betrüger,
zumindest in heterosexuellen Beziehungen. "Es gibt zu denken, dass in
der homosexuellen Szene - also dort, wo Frauen nicht mitzureden haben
- die Promiskuität selbstverständlich ist", zitiert der "Playboy" den
Sexualwissenschaftler Ernest Borneman. Wo Frauen mitredeten, also in
94 Prozent aller Partnerschaften, gelte Untreue zumindest als
Alarmsignal. Nach der Affairs-Studie der Psychologieprofessorin Carol
Rhodes gingen Frauen fremd, wenn sie unzufrieden sind. Ein Mann gehe
gern fremd, wenn er zufrieden sei. Die Regel über die Treue in der
Partnerschaft ist laut "Playboy" fragwürdig, weil Gene mächtiger als
der freie Wille seien. Ethnologen wüssten, dass rund 1000 von 1154
Menscheitskulturen dem Mann die Polygamie gestatten. Das habe auch
einen handfesten biologischen Grund. "Im Laufe der Evolution haben
sich Gene durchgesetzt, die ihren Träger dazu bringen, sich für ihre
Verbreitung einzusetzen", habe der britische Evolutionsbiologe
Professor Richard Dawkins herausgefunden.
Der Mann sichere den Fortbestand am besten, indem er seine Gene
möglichst vielfältig verteile. Diese Harem-Theorie werde auch noch
von der Chemie unterstützt. Für die Lust seien im Gehirn
Phenylethylamine verantwortlich, körpereigene Drogen, die wie
Aufputschmittel wirkten. Im Zustand der Verliebtheit würden sie
pausenlos produziert. Nach drei bis sieben Monaten sinke der Pegel
beim Mann. "Bei der Frau bleibt der Output dieser Chemikalien auf
hohem Niveau. Beim Mann sinkt er auf den Zustand vor der
Verliebtheit, der Mann leidet unter Entzugserscheinungen. Er will die
Produktion wieder ankurbeln", meint laut "Playboy" der amerikanische
Endokrinologe John Money. Fazit im Magazin: "Kann er auch. Zum
Beispiel durch Fremdgehen."
Diese Meldung ist unter Quellenangabe PLAYBOY zur Veröffentlichung
frei.
Rückfrafen bitte an:
Chefredaktion Playboy
Tel.: 089/6786-7400

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