Deutscher Teemarkt 2000: Konsum auf hohem Niveau weitgehend stabil / Indien hat Spitzenposition bei Tee-Importen nach Deutschland
Hamburg (ots)
Der Teeverbrauch in Deutschland war im vergangenen Jahr auf hohem Niveau nahezu stabil. Wie der Deutsche Teeverband berichtet, wurden im vergangenen Jahr 19.760 Tonnen (1999: 20.800 Tonnen) konsumiert, was einem pro-Kopf-Verzehr von 250 g entspricht. Mit 35.021 Tonnen hat die deutsche Teewirtschaft knapp 5.000 weniger als im Vorjahreszeitraum importiert, der Export stieg um 21,58 Prozent auf 17.008 Tonnen. "Die Differenz zwischen Inlandsverfügbarkeit und Eigenverbrauch erklärt sich aus Lagerbeständen, die der Tee-Wirtschaft in 2000 zur Verfügung standen", erklärt der Vorsitzende des Deutschen Teeverbandes, Jochen Spethmann.
Der größte Anteil der Eigenverbrauchmenge wurde nach Erhebungen des Verbandes mit rund 60 Prozent über den Lebensmitteleinzelhandel distribuiert, gefolgt vom Teefachhandel mit etwa 13 Prozent. Auf Platz drei liegt der Bereich Gastronomie und Großverbraucher (knapp fünf Prozent). Den vierten Platz belegt der Direktversand mit knapp 4,6 Prozent. Innerhalb dieser Struktur gab es im Vergleich zu den Vorjahren keine wesentlichen Veränderungen.
Der klassische Schwarztee konnte seinen Marktanteil im Berichtsjahr erstmals wieder ausbauen, nachdem dieser sich in den vergangenen Jahren zugunsten von Grüntee reduziert hatte. 83 Prozent der Gesamtmenge belaufen sich auf schwarzen Tee. Pu-Erh-Tee ist nach kurzzeitigem Boom in 1999 heute kaum noch von Bedeutung.
Ein Blick auf die für den deutschen Markt wichtigsten Erzeugerländer bestätigt diese Entwicklung: Während 1999 die meisten Importe aus China kamen, konnte Indien im vergangenen Jahr wieder die Führungsposition übernehmen. Rund 20,6 Prozent der Tee-Importe kamen aus Indien. Die Importmenge ist damit nahezu stabil geblieben. Die Einfuhren aus China gingen hingegen um rund vier Prozentpunkte auf 19,4 Prozent zurück. Ausschlaggebend hierfür ist nach Einschätzung des Verbandes der Rücklauf bei Pu-Erh-Tee. Auf Platz drei und vier der Herkunftsländer folgen Indonesien mit einem Anteil von knapp 17 Prozent an den Tee-Importen und Sri Lanka mit 14,7 Prozent.
"In keinem anderen Land der Welt ist das Qualitätsbewusstsein der Teetrinker so ausgeprägt wie in Deutschland", betont Spethmann. "Mit der Lieferung hochwertiger Spitzentees tragen Teehandel und Teefirmen diesem besonders hohen Anspruch Rechnung."
Wie die Zahlen des internationalen Teemarktes zeigen, gewinnt Tee weiterhin an Bedeutung. Weltweit ist die Teeproduktion im Berichtsjahr um 50.750 Tonnen auf insgesamt 2,9 Millionen Tonnen gestiegen. Dabei ist der Eigenverbrauch in den Erzeugerländern nahezu stabil geblieben. Der Anteil der Exporte an der Weltproduktion erhöhte sich hingegen um 0,4 Prozentpunkte auf insgesamt 44,9 Prozent. Tee ist somit nicht nur ein beliebtes Genussmittel, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
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