Neues Wohnen auf dem Land: Ausgezeichnete Ideen stärken soziales Miteinander auf dem Dorf
Berlin (ots)
Leere Häuser, verwaiste Dorfkerne, bröckelnde Familienstrukturen: Die Folgen des demografischen Wandels verändern das Zusammenleben in ländlichen Regionen. Der Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" hat innovative Projekte prämiert, die das Miteinander von Jung und Alt auf dem Land neu beleben.
Während in vielen Großstädten und Ballungsgebieten Wohnraum knapp wird, haben immer mehr Dörfer und kleinere ländliche Gemeinden mit Gebäudeleerständen zu kämpfen. Besonders betroffen sind die ostdeutschen Bundesländer. So waren laut Statistischem Bundesamt 2010 in Sachsen-Anhalt 15 Prozent der Häuser und Wohnungen unbewohnt. Im Westen wies das ländlich geprägte Saarland mit rund 10 Prozent die höchste Leerstandsquote auf.
Vor allem jüngere Dorfbewohner und Familien zieht es in die Städte, wo sie leichter Ausbildung, Arbeit und Betreuungsangebote für Kinder finden. Zurück bleiben meist die Älteren, deren Zahl stetig wächst. Eine Entwicklung, die das Zusammenleben auf dem Land prägt und die Kommunen vor große Herausforderungen stellt: Klassische Familienstrukturen lösen sich zunehmend auf, und mancherorts wird es für die Gemeinden immer schwieriger, Angebote der Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten. Die zentrale Frage, der sie sich stellen müssen: Wie lässt sich das soziale Miteinander neu organisieren, sodass Alt und Jung in ländlichen Räumen eine Perspektive haben?
Auf dem Weg zur modernen Dorfgemeinschaft
Unter dem Jahresthema "Innovationen querfeldein - Ländliche Räume neu gedacht" haben die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" und die Deutsche Bank im Wettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" 100 Projekte gekürt, die für die Zukunft von Dörfern und Gemeinden wegweisend sind. Darunter auch sechs kreative Ideen, die vormachen, wie das Landleben für alle Generationen attraktiv bleibt.
"In ländlichen Räumen beobachten wir einen Trend zu innovativen Formen des sozialen Miteinanders", sagt Constanze Heydkamp, Projektleiterin beim Fraunhofer- Institut Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Im Auftrag der Deutschen Bank untersuchten Wissenschaftler des IAO, welche Entwicklungen für ländliche Räume von morgen wichtig werden. "Siegerprojekte wie Mehrgenerationenhäuser, generationengerechte Wohnquartiere und Wohngemeinschaften für Demenzkranke geben konkrete Antworten auf die Herausforderungen des demografischen Wandels. Sie zeigen beispielhaft, wie schon heute mit Ideenreichtum und Eigeninitiative neue Konzepte für das Zusammenleben auf dem Land erprobt werden", so Constanze Heydkamp.
Neue Ideen für alte Gebäude
Andere im Wettbewerb ausgezeichnete Ideen zeigen, wie alte Bausubstanz neu genutzt und Dorfkerne wiederbelebt werden können. Das Spektrum der Projekte reicht von speziellen Förderprogrammen gegen den Gebäudeleerstand bis zum Haustausch. Eine Stiftung baut beispielsweise neue Wohnungen für Senioren und renoviert im Gegenzug freigewordene Bauernhöfe als Wohnraum für Familien. "Um junge Menschen in ländlichen Regionen eine Perspektive zu geben, gehen viele Gemeinden ungewöhnliche und kreative Wege", so die Expertin vom Fraunhofer-Institut. "Und das mit Erfolg. Sie investieren in die Gemeinschaft und machen so ihre Region fit für die Zukunft."
Mehr Informationen zu den "Ausgezeichneten Orten" und das vollständige Interview mit Constanze Heydkamp unter http://ots.de/RdunZ.
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