ARTE nimmt kurzfristig vier Sendungen zum Thema Rassismus ins Programm
Strasbourg (ots)
Nach dem gewaltsamen Tod des US-Amerikaners George Floyd kamen auch in Deutschland in mehreren Städten Tausende Menschen zu Anti-Rassismus-Demonstrationen und Kundgebungen gegen Polizeigewalt zusammen. Diese beiden so aktuellen Themen greift ARTE mit drei neu ins Programm aufgenommenen Sendungen auf.
Diesen Samstag, den 13. Juni, wird kurzfristig die Dokumentation "Rassenkrieg in den USA? Die Ziele der Alt-Right" für 19.30 Uhr eingeplant. Der für nächsten Dienstagabend, den 16. Juni, vorgesehene Themenabend wird umprogrammiert: Im Anschluss an den Dokumentarfilm "Feindbild Polizei - Gewalt und Gegengewalt ohne Ende?" (20.15 Uhr) folgen die neu programmierten Dokumentationen "Ein amerikanischer Held - Die Geschichte des Colin Kaepernick" (21.35 Uhr) sowie "I Am Not Your Negro" (22.30 Uhr).
Zwei der drei neu ins TV-Programm aufgenommenen Sendungen sind bereits in der ARTE Mediathek abrufbar. Am morgigen Donnerstag, den 11. Juni, stellt ARTE außerdem die Dokumentation "Porgy & Me - In der Welt von Gershwins Oper Porgy & Bess" online. Diese und weitere relevante Online-Inhalte sind in der Kollektion "Black Lives - Matter Amerika kommt nicht zur Ruhe" unter arte.tv/de/videos/RC-019640/black-lives-matter/ zu finden.
Die beiden ursprünglich für den Abend eingeplanten Dokumentarfilme "Blasphemie - Pakistans tödliches Gesetz" sowie "IS-Rückkehrer: Justiz im Dilemma" werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt. Weitere Informationen zu den neuen Sendeterminen bald auf presse.arte.tv.
Porgy & Me - In der Welt von Gershwins Oper Porgy & Bess
Online ab 11. Juni für 90 Tage
Seit Jahrzehnten touren die afroamerikanischen Sängerinnen und Sänger des New York Harlem Theatre mit George Gershwins Oper "Porgy and Bess" um die Welt. Ihr besonderes Talent ist ihre Stimme, Leidenschaft und Hingabe. Sie verbindet ein Traum: Sie kämpfen um die Anerkennung als professionelle schwarze Opernsänger.
Rassenkrieg in den USA? Die Ziele der Alt-Right
Online ab 12. Juni für 90 Tage
Zwei Männer, die sich hassen und die unterschiedlicher kaum sein könnten: Richard Spencer ist elegant, dynamisch und ein radikaler Rassist, der von einem ethnisch reinen weißen Amerika träumt. Sein Gegenspieler Daryle Lamont Jenkins ist schwarz, übergewichtig und wild entschlossen, gegen diese Fantasien von der weißen Vorherrschaft zu kämpfen. Sie stehen für den Konflikt zwischen Rechts und Links, der Amerika zu spalten droht. Die Dokumentation lässt beide Seiten zu Wort kommen, doch zwischen den Anhängern der rechtsextremen Alt-Right und den Antifaschisten ist kein Dialog möglich - nur Gewalt.
Feindbild Polizei - Gewalt und Gegengewalt ohne Ende?
Online vom 16. Juni bis 13. September auf https://www.arte.tv/de/videos/085431-000-A/feindbild-polizei/
Auch in Deutschland und Frankreich werden Stimmen laut, die Rassismusvorwürfe gegen die Polizei erheben. Deutsche und französische Polizisten haben jedoch nicht erst seit der aktuellen Protestwelle mit ihrem Image zu kämpfen. Über Monate liefern sich in Frankreich Gelbwesten-Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei. Deutsche Polizei-Gewerkschaften beklagen seit Jahren die zunehmende Gewalt. Die Polizei ist zum Feindbild geworden. "Feindbild Polizei - Gewalt und Gegengewalt ohne Ende?" von Sebastian Bellwinkel lässt verschiedene Stimmen auf deutscher und französischer Seite zu Wort kommen und zeigt, wie der Personalabbau der letzten Jahre, der Einfluss von Social Media und eine repressive Polizeitaktik die Gewaltspirale befeuern. Aber auch wie Lösungsansätze in Ländern wie Großbritannien Abhilfe schaffen.
Ein amerikanischer Held - Die Geschichte des Colin Kaepernick
Online bis 5. Juli auf https://www.arte.tv/de/videos/086146-000-A/ein-amerikanischer-held/
Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd gehen Menschen in den USA auf die Straße, um gegen Polizeigewalt und Ungerechtigkeit gegen Schwarze zu demonstrieren. In vielen Städten knien auch Polizisten mit den Demonstranten und setzen auf Solidarität statt Konfrontation. Damit wiederholen sie die Geste des US-Footballers Colin Kaepernick, der mit seinem "Take a Knee"-Protest im Jahr 2016 rassistisch motivierte Polizeigewalt in den USA anprangerte. . Für die einen war Kaepernick ein Held, für die anderen ein Vaterlandsverräter. Doch viele folgten ihm. "Take a Knee" wurde zur Bewegung - und zum Politikum. Donald Trump forderte gar, man solle die "Hurensöhne", die die Flagge nicht respektierten, "feuern". Und tatsächlich: Kaepernick wurde arbeitslos - und ist es bis heute. Die Doku erzählt von seinem Aufstieg zur Ikone einer Protestbewegung und ist heute aktueller denn je.
I Am Not Your Negro
Online bis 15. Juni auf https://www.arte.tv/de/videos/051638-000-A/i-am-not-your-negro/
Raoul Pecks Oscar-nominierter Dokumentarfilm rekonstruiert das unvollendete letzte Buch des afroamerikanischen Schriftstellers James Baldwin: eine schonungslose Abhandlung über den Rassismus in den USA, erzählt ausschließlich mit den Worten Baldwins. Es ist der Blick eines Insiders und Zeitzeugen, kritisch und persönlich. Der Film erzählt die "Geschichte der Gewalt", die Martin Luther King Jr., Medgar Evers und Malcolm X das Leben kostete, von der vereinfachten Bildersprache und Darstellung Hollywoods ("Kampf zwischen Gut und Böse") und von der Entstehung einer eigenen afroamerikanischen Identität. Eine faszinierende Reise durch die US-amerikanische Geschichte, die wie ein Spiegel der heutigen Zugehörigkeitskonflikt wirkt und mit der Baldwin und Peck das Selbstverständnis der amerikanischen Gesellschaft infrage stellen.
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