Afrika kämpft um seine Kunstschätze: ARTE-Schwerpunkt "Museen und Kolonialismus"
Strasbourg (ots)
- Europäische Ausstellungen und Museen sind gefüllt mit Objekten, die während der Kolonialzeit aus ihren afrikanischen Ursprungsländern entwendet wurden.
- Etliche afrikanische Staaten kämpfen teilweise seit über einem Jahrhundert um deren Rückgabe.
- ARTE widmet dem Thema am Dienstag, den 5. April, ab 20.15 Uhr den Schwerpunkt MUSEEN UND KOLONIALISMUS: AFRIKA KÄMPFT UM SEINE KUNSTSCHÄTZE.
Europas Kolonialgeschichte erzählt sich auch anhand europäischer Ausstellungen und Museen, die gefüllt sind mit Objekten, die aus ihren Ursprungsländern entwendet wurden. So liegen schätzungsweise rund 90 Prozent des kulturellen Erbes Subsahara-Afrikas in westlichen Museen. Etliche afrikanische Staaten kämpfen teilweise seit über einem Jahrhundert um deren Rückgabe. Bis sich Europa gesprächsbereit zeigte, war es ein langer Weg. Wenn es nicht schlichtweg Raub - Beutekunst - war, so geschah die Entwendung afrikanischer Artefakte vor dem Hintergrund ethnologischer Studien, die trotz eines echten Interesses seitens der durchführenden Wissenschaftler in ihrer Durchführung und im Resultat einmal mehr das koloniale Verhalten dokumentierten. In drei Dokumentarfilmen erzählt ARTE am Dienstag, den 5. April, im Schwerpunkt MUSEEN UND KOLONIALISMUS: AFRIKA KÄMPFT UM SEINE KUNSTSCHÄTZE Geschichten von Raubkunst und Zurschaustellung sowie von Afrikas Kampf um die Rückgewinnung seiner Kunstschätze. MUSEEN UND KOLONIALISMUS: AFRIKA KÄMPFT UM SEINE KUNSTSCHÄTZE ;> Dienstag, 5. April 2022, ab 20.15 Uhr 20.15 Uhr Online verfügbar vom 29. März bis 3. Juni: arte.tv "Die Wilden" in den Menschenzoos ;> Dokumentarfilm von Bruno Victor-Pujebet und Pascal Blanchard, ARTE France, Bonne Pioche, Frankreich 2017, 91 Min. Über 100 Jahre lang - zwischen 1810 und 1940 - wurden Ureinwohner aus Kolonialstaaten aus weit entfernten Ländern geholt, um in Tierparks, im Zirkus, in Theatern und Anatomiesälen, auf Kolonial- und Weltausstellungen wie exotische Tiere zur Schau gestellt zu werden. An die 35.000 Menschen wurden vor fast anderthalb Milliarden Besuchern gezeigt. Ihre Namen sind in Vergessenheit geraten. Der Dokumentarfilm beschreibt das Schicksal von sechs Personen, die in solchen sogenannten Völkerschauen ausgestellt waren. 21.50 Uhr Erstausstrahlung | Bereits online verfügbar, abrufbar bis 3. Juli 2022: arte.tv ;> Restituieren? Afrika fordert seine Kunstschätze zurück ;> Dokumentarfilm von Nora Philippe, ARTE France, Cinétévé, Frankreich 2021, 83 Min. Zahlreiche afrikanische Kunstobjekte, die den Afrikanern wie Trophäen entrissen wurden, befinden sich seit der Kolonialzeit in europäischen Museen. In Afrika bleibt der Kunstraub ein Trauma. Über die Rückgabe der Kunstgegenstände ist ein heftiger Streit entbrannt. Der Dokumentarfilm versteht sich als Anregung zum Nachdenken über das kulturelle Erbe und die Rolle der Museen im Hinblick auf das Raubgut aus der Kolonialzeit. 23.15 Uhr Erstausstrahlung | Online verfügbar vom 29. März bis 3. Juni: arte.tv Von Dakar nach Dschibuti - Große Beute für das Musée de l'Homme ;> Dokumentarfilm von Marc Petitjean, ARTE France, TS Productions, Frankreich 2020, 58 Min. 1931 begeben sich sechs junge Ethnografen unter der Leitung von Michel Griaule auf eine Expedition, die sie zwei Jahre durch Afrika führen wird. Auf einer Reise von Dakar bis Dschibuti horten sie hunderte Objekte für die Sammlungen des Pariser Musée d'Ethnographie. 90 Jahre später zeigt sich, wie sehr Europa vom Diebstahl dieser Gegenstände profitierte. In den betroffenen Ländern hinterließ ihr massenhafter Verlust und ihre lange Abwesenheit bedeutende Folgeschäden. Weiteres Pressematerial auf ARTE Presse.
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