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Weltärztebund positioniert sich zu medizinisch-ethischen Themen und zu Versorgungsfragen

Berlin (ots)

Berlin, 09.10.2018 - Der Weltärztebund (World Medical Association, WMA) hat auf seiner Generalversammlung vom 03. bis 06. Oktober 2018 in Reykjavik die Dringlichkeit betont, sich weltweit der Gesundheit von Migranten, insbesondere von geflüchteten Menschen, anzunehmen und damit seine Forderungen aus dem Jahr 2016 erneuert. In der Resolution stellen die Delegierten fest, dass Migration eine globale Herausforderung ist. Ärztinnen und Ärzte müssten sich weltweit für das Recht jedes Einzelnen auf Gesundheit einsetzen. Zudem sollten sie sich gegen jegliche Vorgaben stellen, die diesem Grundrecht entgegenstehen.

Darüber hinaus formulierten die Delegierten auf der Generalversammlung eine Stellungnahme zum medizinisch-indizierten Schwangerschaftsabbruch, bzw. Empfehlungen zum Schutz werdender Mütter bei einer lebensbedrohlichen Schwangerschaft. In einer weiteren Stellungnahme beschäftigte sich der Weltärztebund mit Möglichkeiten und Grenzen der Telemedizin. Die Delegierten betonten, dass diese Verfahren vor allem dann zum Einsatz kommen sollten, wenn ein direkter physischer Kontakt zwischen Patient und Arzt nicht möglich sei. Außerdem dürfe Telemedizin nicht einzig aus Gründen der Kostenersparnis eingeführt werden. In seiner aktualisierten Stellungnahme zum Thema "Todesstrafe" hat der Weltärztebund erneut betont, dass die Teilnahme an einer Exekution für Ärztinnen und Ärzte ethisch nicht akzeptabel ist.

Parallel zur Generalversammlung fand eine Medizinethikkonferenz statt, in der die aktuellen ethischen Herausforderungen der Ärzteschaft diskutiert wurden. Auf der Konferenz wurde unter anderem von den Zusammenkünften von Mitgliedern des Weltärztebundes in den vier Weltregionen Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa berichtet, in denen Fragen zum Lebensende beraten wurden. Den Berichten nach wird der ärztlich assistierte Suizid von der Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte abgelehnt. Ein weiteres Beratungsthema auf der Medizinethikkonferenz war die Bedeutung des ärztlichen Berufsethos. Die Delegierten kamen überein, dass in einer globalisierten bzw. sich weiter globalisierenden Welt ein weltweit gültiger Ärztekodex als Vertiefung des Genfer Gelöbnisses notwendig ist.

Professor Leonid Eidelman aus Israel hat sein Amt als Präsident des Weltärztebundes für die Amtsperiode 2018/2019 angetreten. Für die darauf folgende Amtsperiode wurde der Brasilianer Dr. Miguel Jorges gewählt.

Weitere Informationen: https://www.wma.net/news-post/world-medical-association-general-assembly-9/

Pressekontakt:

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