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Angstzustände bei Kindern weit verbreitet

Köln (ots)

Zwischen fünf und zehn Prozent aller Kinder und
Jugendlichen leiden an Angststörungen. Damit gehören diese Störungen
zu den häufigsten Erkrankungen in dieser Altersgruppe. Häufig treten
in diesem Zusammenhang auch depressive Störungen auf.
Ärzte unterscheiden zwischen drei Formen von Angststörungen:
phobische Störungen, sonstige Angststörungen und emotionale Störungen
des Kindesalters. "Bei den phobischen Störungen wird Angst
ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, im
allgemeinen ungefährliche Situationen oder Objekte hervorgerufen", so
Prof. Dr. Bernhard Blanz von der Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie am Klinikum der Universität Jena. Zu den phobischen
Störungen gehören beispielsweise die sozialen Phobien, also die Angst
vor der prüfenden Betrachtung durch andere Menschen, die
hauptsächlich in überschaubaren Gruppen auftritt. Zu den sonstigen
Angststörungen zählen unter anderem Panikstörungen und eine Mischung
aus Angst und depressiver Störung. Diese Formen beginnen in der Regel
nicht vor dem Jugendalter, so Blanz.
"Durch eine depressive Episode wird in der Regel eine zuvor
bestehende Angstsymptomatik verschlimmert", erläutert Blanz. Er geht
davon aus, dass verschiedene Faktoren ursächlich für die Entstehung
von Angststörungen sind: "Genetische, biologische und
Temperamentsfaktoren spielen ebenso eine Rolle wie belastende
Lebensereignisse sowie elterliches Modell- und Erziehungsverhalten."
Die unterschiedlichen Ursachenmodelle machen ein auf den Patienten
abgestimmtes Behandlungsprogramm notwendig. Blanz empfiehlt generell
ein multimodales Vorgehen, das sich auf die vier Säulen Beratung,
Psychotherapie, Einbeziehung der Familie und Psychopharmakotherapie
stützt. Ziel der Behandlung von Angststörungen sei es, die
Betroffenen in die Lage zu versetzen, sich den Angst auslösenden
Situationen stellen und sich in ihnen behaupten zu können, so Blanz.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft,
Tel. (030) 30 88 98 30

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