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Neue Grundlagen zur Erforschung der 'Euthanasie'-Verbrechen 1939-1945 - Einladung zur Pressekonferenz mit Kulturstaatsministerin Dr. Christina Weiss

Berlin (ots)

Zwischen 1939 und 1945 wurden ca. 200.000 Frauen,
Männer und Kinder aus psychiatrischen Einrichtungen des Deutschen
Reichs in mehreren verdeckten Aktionen systematisch ermordet.
Organisiert wurde der Massenmord an Behinderten und chronisch Kranken
durch eine geheim agierende zentrale Dienststelle in der
Tiergartenstraße 4 (T 4), die von Mitarbeitern der "Kanzlei des
Führers der NSDAP" und des Reichsministeriums des Innern in Berlin
eingerichtet worden war. Das häufig als "Euthanasie"-Aktion oder
"Aktion T 4" bezeichnete Vernichtungsprogramm der Nationalsozialisten
wird erst seit Beginn der 70er Jahre intensiver erforscht. Nach wie
vor gibt es eine Reihe von offenen Fragen und noch viele Lücken im
Gesamtbild. Eine große Zahl der weit verstreuten Dokumente war
bislang nur sehr schwer ausfindig zu machen und häufig kaum
zugänglich. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
und der Robert Bosch Stiftung geförderten Projektes des Bundesarchivs
in Berlin-Lichterfelde ist es nun gelungen, alle derzeit verfügbaren
Quellen in Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien zur
Geschichte der "Euthanasie"- Verbrechen im Dritten Reich in einem
Inventar zusammenzustellen, das im Internet eingesehen werden kann.
Initiiert und vorbereitet wurde das Unternehmen vom "Arbeitskreis zur
Erforschung der nationalsozialistischen 'Euthanasie' und
Zwangssterilisation", der Bundesärztekammer sowie zahlreichen
Fachleuten aus wissenschaftlichen Instituten und Archiven.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das
Bundesarchiv und die Bundesärztekammer möchten Ihnen im Rahmen einer
Pressekonferenz die Ergebnisse des Projektes zur Erstellung des
Quelleninventars der "Euthanasie"-Verbrechen vorstellen und mit Ihnen
über die Perspektiven der historischen Forschung auf diesem Gebiet
diskutieren.
Pressekonferenz am Dienstag, 30. September 2003, um 11.15 Uhr Ort:
dbb forum Berlin, Raum 'Atrium IV', Friedrichstr. 169/170,
Berlin-Mitte.
Als Referenten und Gesprächspartner werden Ihnen zur Verfügung
stehen:
  • Frau Staatsministerin Dr. Christina Weiss, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Dr. Klaus Oldenhage, Vizepräsident des Bundesarchivs
  • Prof. Dr. Karsten Vilmar, Ehrenpräsident der Bundesärztekammer
  • Frau PD Dr. Christina Vanja, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Projekts zum Quelleninventar "Euthanasie"-Verbrechen
  • Prof. Dr. Robert Jütte, Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung
Wir würden uns freuen, wenn Sie an der Pressekonferenz teilnehmen
könnten. Bitte informieren Sie uns möglichst per E-Mail
(presse@baek.de), ob Ihnen eine Teilnahme möglich ist.
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft (Bundesärztekammer) 
Tel.: (030) 30 88 98 30

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