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Fondsmodell: Hoppe warnt vor Reform im Schnelldurchgang

Berlin (ots)

"Das Fondsmodell führt zur Vollendung der Planwirtschaft im
Gesundheitswesen. Anstatt Bürokratie im Gesundheitswesen abzubauen,
soll eine gigantische Umverteilungsmaschinerie in Gang gesetzt
werden. Transparenz und Effizienz kann man damit nicht erreichen",
kritisierte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe
Überlegungen in der Großen Koalition für ein sogenanntes Fondsmodell
zur Finanzierung des Gesundheitswesens. Sicherlich sei der Versuch
der Koalition zu würdigen, einen tragfähigen Kompromiss zu finden.
Die bisherigen Bemühungen reichten aber bei weitem nicht aus. Die
chronische Unterfinanzierung des Gesundheitswesens sei vor allem
durch erodierende Einnahmen infolge hoher Arbeitslosigkeit sowie auch
durch den politischen Missbrauch der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) bedingt. "Die Koalitionäre sollten den Mut haben, die
Krankenversicherung wieder auf ihre originären Aufgaben
zurückzuführen. Dann wäre der finanzielle Druck nicht mehr so groß
und dann müsste man auch nicht versuchen, im medialen Schatten der WM
eine so hochkomplexe Aufgabe wie die Reform des Gesundheitswesens im
Schnelldurchgang zu erreichen. Von Dauer kann so etwas nicht sein",
warnte Hoppe.
Versicherungsfremde Leistungen und die Quersubventionierung
anderer Sozialversicherungszweige belasten die gesetzliche
Krankenversicherung jährlich in zweistelliger Milliardenhöhe. Allein
durch die sogenannten Hartz-Gesetze erhöhen sich die Defizite der GKV
um jährlich 3,6 Mrd. Euro, und durch die Rücknahme des
Bundeszuschusses zur Finanzierung versicherungsfremder Leistungen
entzieht der Bundesfinanzminister dem GKV-System 4,2 Mrd. Euro.
"Die strukturellen Defizite lassen sich auch nicht mit einer
Zerschlagung der Privaten Krankenversicherung kompensieren. Immerhin
schafft es die PKV, trotzdem sie noch die GKV subventioniert, ihren
Mitgliedern aus eigener Kraft hochwertige Medizin anzubieten. Das
kann und darf nicht kurzfristigen politischen Zielen geopfert
werden", sagte der Ärztepräsident.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft,
Tel.: (030) 4004 56-700
mobil: 0172-2503790 od. 0172-2142791

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