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Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)

DAS HAUS DER KROKODILE geschmückt mit FBW-Prädikat/ Deutsche Film- und Medienbewertung zeichnet die Jugendbuchverfilmung als "besonders wertvoll" aus

Wiesbaden (ots)

Wiesbaden, 20. März 2012. Ein Hauch von schaurigem Grusel läutet den Frühling im Kino ein. DAS HAUS DER KROKODILE (Start: 22. März) ist die Neuverfilmung einer erfolgreichen Jugendbuchvorlage, die bereits in den 70er Jahren als Fernsehserie lief. Doch auch als Film funktioniert der Stoff rund um den 11jährigen Viktor, der das Geheimnis seiner Großcousine Cäcilie lüften will, die in dem unheimlich anmutenden Haus ums Leben kam, in dem Viktor nun mit seiner Familie wohnt. Auf seiner Detektivjagd begegnet Viktor versteckten Rätseln, seltsamen Gestalten und jeder Menge Abenteuer. Das Regisseurduo Boss und Stennert erzählt eine Geschichte voller atmosphärisch dichter Spannung, gepaart mit originellen Ideen. Für die FBW-Jury im Wiesbadener Schloss Biebrich ein "besonders wertvoller" Film "wie aus einem Guss - klassisches Erzählkino, das mit subtilen Mitteln einen eigenen Zauber und einen gewaltigen Sog auslöst!"

Literaturverfilmungen sind immer etwas Besonderes. Dabei gelten viele Bücher als schwer verfilmbar. Und dennoch hat RUHM (Start: 22. März), nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Kehlmann, den Spagat mit Bravour geschafft. Angelehnt an die episodische Erzählweise der Vorlage beschreibt Regisseurin Isabell Kleefeld einen Reigen der Ereignisse, indem sie alle Schicksale des hochkarätig besetzten Ensembles so geschickt miteinander verknüpft, dass am Ende jede Geschichte ineinander greift, festgehalten von der Hauptperson, einem Autor. "Filmische Bilder und literarische Vorlage ergänzen sich zu einem Gesamtkunstwerk, das sich von beiden medialen Formen das Beste holt", so schrieb der Vorsitzende der fünfköpfigen Gutachterjury, die das Prädikat "besonders wertvoll" vergab.

Wenn die Rückkehr in die alte Heimat verbunden ist mit Schuld, fällt dieser Schritt besonders schwer. Von einer solchen Geschichte erzählt DER PREIS (22. März), der zweite Film von Elke Hauck. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alex, der als erfolgreicher Architekt zurück in seine ostdeutsche Heimat geht, um dort ein Bauprojekt zu überwachen. Doch die Erinnerung an seine Jugend und die verbundenen Schuldgefühle belasten ihn schwer. DER PREIS überzeugte die unabhängige Gutachter-Jury, die bei einer Sichtung einen Film stets unter genrespezifischen Gesichtspunkten beurteilt, als starkes Drama durch die fast "beiläufige" Inszenierung der Geschichte sowie durch die "geschickte Verknüpfung des Damals mit der Gegenwart". Die Jury vergab daher das Prädikat "besonders wertvoll".

Ganz klar im Genre der Komödie ist der vierte Film der Woche zuhause: WAS WEG IS, IS WEG (Start: 22. März) ist die erste Regiearbeit von Christian Lerch, der vorher als Drehbuchautor für Markus H. Rosenmüller gearbeitet hat. Drei unterschiedliche Brüder und ihre ganz besondere Beziehung zum elterlichen Hof und zueinander stehen im Zentrum der Geschichte. Natürlich angereichert mit illustren Gestalten in skurrilen Alltagssituationen, ganz in der Rosenmüller-Tradition. Eine charmante bayerische Komödie mit "reizvoller Retro-Ästethik der 80erJahre", so die unabhängige Runde der FBW-Filmexperten, die dem Film das Prädikat "wertvoll" verliehen.

Prädikatsfilme vom 22. März 2012

Das Haus der Krokodile

Spielfilm, Kinder-/Jugendfilm, Abenteuerfilm. Deutschland 2012. Filmstart: 22.03.2012

Als die Eltern von Viktor verreisen, ist der 11-jährigen zusammen mit seinen beiden älteren Schwestern alleine zu Hause. Für Viktor ist das völlig okay, denn so hat er mehr Zeit, das alte Haus des Onkels zu erkunden, in das die Familie gerade eingezogen ist. Bei seinen Streifzügen entdeckt er das Tagebuch seiner Großcousine Cäcilie, die vor vielen Jahren auf mysteriöse Weise in dem Haus ums Leben gekommen ist. Fasziniert blättert Viktor durch das Buch und folgt Cäcilies rätselhaften Hinweisen durch die Villa, wild entschlossen, Cäcilies Geheimnis auf die Spur zu kommen. Schon die Fernsehserie mit Tommi Ohrner aus den 70er Jahren war kultverdächtig. Die Filmversion der Regisseure Boss und Stennert übertrifft diesen Erfolg noch einmal. Stimmungsvoll und ohne jede Hektik wird die fesselnde Geschichte erzählt. Dabei gibt es viele ausgeklügelte Wendungen und Überraschungen, die die Handlung immer wieder ein klein wenig drehen. Bis in die Nebenrollen der Erwachsenen ist der Film hervorragend besetzt, doch gegen die Jungdarsteller, allen voran Kristo Ferkic als Viktor, haben sie keine Chance. Ein gelungener Mix aus Spannung, Gruselkrimi und Abenteuer, der Kinder im Schulalter begeistern wird.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/das_haus_der_krokodile

Ruhm

Spielfilm, Drama, Episodenfilm. Deutschland, Schweiz, Österreich 2011. Filmstart: 22.03.2012

Elektroingenieur Ebling kauft sich sein erstes Handy. Bald schon erhält er Anrufe, die gar nicht für ihn bestimmt sind. Denn seine Nummer gehört noch einer anderen Person. Aber wäre es nicht schön, in die Haut eines Berühmten zu schlüpfen? Filmstar Tanner wiederum ist schon berühmt, doch er wird mit einem Doppelgänger verwechselt. Und Rosalie fühlt sich in ihrer Haut seltsam fremdbestimmt. Denn es gibt da ja noch diesen Schriftsteller mit einer nicht versiegenden Kreativität. Bleibt die Frage: Sind Ebling, Tanner und Rosalie Wirklichkeit oder nur Produkt einer Fantasie? Aus der Feder von Daniel Kehlmann stammt das Buch, welches hier von Isabel Kleefeld als Episodenfilm mit großer Starbesetzung verfilmt wurde. Wie im Schicksalsreigen verweben die Figuren miteinander, mal sind die Geschichten skurril, mal hochdramatisch, mal zauberhaft verrätselt und berührend. Die Klammer der Story ist nichts weniger als die Suche nach dem Sinn im Leben und natürlich nach ewigem Ruhm. Intelligentes Schauspielerkino mit Anspruch und Charme.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/ruhm

Der Preis

Spielfilm, Drama. Deutschland 2011. Filmstart: 22.03.2012

Der Architekt Alexander Beck hat einen Preis gewonnen. Nach seinem Plan sollen Plattenbauten in Thüringen modernisiert werden. Er reist von Frankfurt am Main in die ostdeutsche Provinz - und damit zurück in seine Vergangenheit, denn die Kleinstadt in Thüringen ist seine Heimatstadt, und in den Wohnblocks, an die er jetzt Hand anlegt, ist er selbst aufgewachsen. Alex wird konfrontiert mit einer Vergangenheit, die er verdrängen wollte, die ihn aber Stück für Stück einholt. Was haben die staatlichen Regeln der DDR mit den jungen Leuten gemacht, die sich entscheiden mussten, für oder gegen das System? Welchen Einfluss hatten diese Entscheidungen auf persönliche Freundschaften? Solchen Fragen geht der Film von Elke Hauck nach, auf konsequente, aber doch sehr sensible Weise. In Rückblenden wird die Geschichte Alexanders und seiner Jugendfreunde erzählt, dabei überzeugt vor allem die authentische Darstellung der DDR in den späten Achtziger Jahren. Die Figuren wirken in ihrem Geflecht aus Freundschaft, Liebe, Verrat und Enttäuschung ebenso glaubhaft. Am Ende steht eine grausame Wahrheit, der sich Alex stellen muss. Was er daraus macht, lässt der Film offen. Realistisch, beeindruckend, komplex.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/der_preis_1

Was weg is, is weg

Spielfilm, Komödie. Deutschland 2012. Filmstart: 22.03.2012

Mitten in Bayern, mitten in den 80ern, ist Lukas dabei, alles hinter sich zu lassen und auf einem Greenpeace-Schiff anzuheuern, Hansi schlägt sich als windiger Versicherungsvertreter durchs Leben und der übergewichtige Paul träumt fern von allem wie ein großes Baby in seiner eigenen Welt. Diese drei sehr unterschiedlichen Charaktere sind Brüder. Und eines Tages bringt sie das Schicksal wieder zusammen an den elterlichen Hof. Doch nicht jeder kommt auch freiwillig. Das Regiedebüt von Christian Lerch lebt ganz von seinem Lokalkolorit, seinen originellen Ideen und den skurrilen Figuren. Zusammen mit den Jugenderinnerungen des Regisseurs diente als Vorlage der Roman "Bellboy" von Kabarettist Jess Jochimsen. Die Ausstattung liefert ein extrem stimmiges Abbild der 80er Jahre, bis hin zu den Kostümen und den Frisuren fühlt man sich zurückversetzt in die Zeiten von Miami Vice-Blousons und Fokuhila. Eine deftige urbayerische Komödie mit Herz, Witz und Bauernschläue.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/was_weg_is_is_weg

Pressekontakt:

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
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