Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Kinostart mit Prädikat für STEVE JOBS und ALKI ALKI/Außerdem empfiehlt die FBW: IRRATIONAL MAN, DEMOCRACY - IM RAUSCH DER DATEN, A MAN CAN MAKE A DIFFERENCE und DIE TRAPP FAMILIE
Wiesbaden (ots)
In dieser Woche starten sechs Filme, die von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit einem Prädikat "besonders wertvoll" oder "wertvoll" ausgezeichnet wurden. Die große Vielfalt der Genres und der Themen reflektiert nicht nur die Vielfalt der Kinolandschaft an sich, sondern beweist auch, dass herausragende Filme jedes Genres und jeder Gattung mit einem Prädikat der FBW ausgezeichnet werden können.
Mit STEVE JOBS und IRRATIONAL MAN sind gleich zwei neue Werke großer Regisseure in den Kinos: In STEVE JOBS erzählt Danny Boyle, zusammen mit dem Oscar-prämierten Drehbuchautor Aaron Sorkin, die Geschichte eines der größten Computervisonäre unserer Zeit. Gezeigt werden die Vorgänge, die hinter den Kulissen dreier wichtiger Produktpräsentationen ablaufen. Das großartige Schauspielensemble, angeführt von Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen und Jeff Daniels, das pointierte und mit perfektem Timing geschriebene Drehbuch sowie eine exakte Spannungsdramaturgie machen diesen Film zu etwas ganz besonderem. "Der Film ist Psychodrama, großes Schauspieler-Kino, ein Feuerwerk der funkelnden inszenatorischen Einfälle, der brillanten Dialoge, der geschliffenen Duelle bestens aufgelegter Darsteller, die die Leinwand zum großen Theater werden lassen." Hierfür vergibt die Jury das höchste Prädikat "besonders wertvoll". Mit dem Prädikat "wertvoll" zeichnete die fünfköpfige Expertenrunde Woody Allens neue Komödie IRRATIONAL MAN aus. In ihrem Gutachten schreibt die Jury: "Mit viel Lust an der Übertreibung und Zuspitzung nimmt Allen das Oberschicht-Milieu Neuenglands aufs Korn. Immer wieder gelingen ihm schöne kleine Beobachtungen des universitären Alltags und der gutbürgerlichen vermeintlichen Elite."
Der deutsche Film zeigt in dieser Woche sein ganzes Spektrum, das ihn so spannend macht. Mit ALKI ALKI legt der Filmemacher Axel Ranisch seine neueste Tragikomödie vor, die beweist, dass er zu den momentan innovativsten und kreativsten Köpfen der Branche gehört. Die Alkoholsucht als Figur, die für den besten Freund gehalten wird und so immer sichtbar agiert und das Leben des Helden bestimmt - das ist der Ansatz, den Ranisch zusammen mit seinen Schauspielern und Co-Autoren Heiko Pinkowski und Peter Trabner entwickelte. Für die FBW-Jury ist dieser Film, den sie einstimmig mit dem Prädikat "besonders wertvoll" auszeichnete, ein "konsequentes Porträt eines Trinkers, mit stringenter Dramaturgie". Dazu waren es die "Eindringlichkeit der Darstellung dieses Schicksals und die Originalität der Interpretation", die die Jury vollends überzeugt haben. Das Prädikat "wertvoll" erteilte die Jury einem Heimatfilm, der in seiner gefühlvollen Behandlung des Themas wie gemacht ist für das vorweihnachtliche Familienprogramm in den Kinos: DIE TRAPP FAMILIE - EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK erzählt die Geschichte der legendären Familie aus Österreich, die vor den Nazis flüchtete und in Amerika eine unvergleichliche Karriere startete.
Auch der deutsche Dokumentarfilm empfiehlt sich in dieser Woche mit zwei besonderen Highlights: Auf der einen Seite DEMOCRACY - IM RAUSCH DER DATEN von David Bernet, der sich, aktueller geht es kaum, mit dem neuen EU-Datenschutzgesetz auseinandersetzt. Der Film dokumentiert die Arbeit im europäischen Parlament in Brüssel und begleitet den Abgeordneten Jan Philipp Albrecht, der damit beauftragt wurde, eine Einigung aller wichtigen beteiligten Entscheidungsträger herbeizuführen. Für die FBW-Jury liefert DEMOCRACY "das Beste, was eine Dokumentation bieten kann, nämlich einen Blick in die wirkliche Welt jenseits der Illusion. Mit großem Aufwand, inhaltlicher Tiefe und formaler Umsicht." Die zweite Dokumentarfilm-Empfehlung mit Prädikat ist A MAN CAN MAKE A DIFFERENCE von Ullabritt Horn. Die Filmemacherin zeichnet hier den Lebens- und Arbeitsweg von Benjamin Ferencz nach, der in den Auschwitz-Nachfolgeprozessen als Chefankläger aufgetreten ist und ohne dessen Arbeit die Etablierung eines Internationalen Gerichtshofes nie möglich gewesen wäre. In ihrer Begründung für das höchste Prädikat "besonders wertvoll" schreibt die Jury: Dem Team um Ullabritt Horn ist mit einem bewundernswerten Engagement und einer nur kleinen lokalen Unterstützung ein aufwändiger, wundervoller Film gelungen. A Woman Can Make a Difference."
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen unter www.fbw-filmbewertung.com.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Prädikatsfilme vom 12. November 2015
Steve Jobs
Drama, Spielfilm. USA 2015.
Die Verwandlung simpler Produktpräsentationen in kultig gefeierte Happenings: Niemandem ist das jemals so gut gelungen wie Steve Jobs. Der Apple-Mitbegründer, der auch nach seinem Tod noch von vielen Markenfans glühend verehrt wird, hatte Charisma, Begeisterungsfähigkeit und ein untrügliches Gespür für das, was der Markt gerade braucht. Doch Steve Jobs war auch ehrgeizig, egoman und machtbesessen. Nur wenige duldete er neben sich, nur wenige halbwegs kritische Stimmen ließ er überhaupt zu. Viele Biographien behandeln sein Leben, sein Wirken. Der Filmemacher Danny Boyle und der Drehbuchautor Aaron Sorkin wählen nun einen faszinierend neuen Ansatz. Ihr Film STEVE JOBS stellt drei Produktpräsentationen ins Zentrum der Geschichte und wirft dabei einen Blick hinter die Kulissen der Show. Immer beteiligt sind Jobs selbst, die treue und dennoch offen ehrliche Marketing-Chefin Joanna, der ehemalige Weggefährte Steve Wozniak, dazu Mitglieder des Technik-Teams und des Vorstands. Und auch ein Teil seines privaten Lebens holt Jobs immer wieder ein. Eine uneheliche Tochter, von Jobs nie wirklich anerkannt, spielt immer wieder eine wichtige Rolle. Denn sie ist der Beweis, dass das unfehlbare Genie Jobs menschlich alles andere als unfehlbar ist. Schauspielerisch bewegt sich der Film auf dem höchst möglichen Niveau. Kate Winslet, Seth Rogen und Jeff Daniels - sie füllen ihre Rollen als Schachfiguren im Universum des unangreifbaren Genies aus und tragen dazu bei, diese ikonische Figur auch menschlich greifbar zu machen. Und Michael Fassbender stellt Jobs mit beeindruckender physischer Präsenz als Besessenen dar, der die Vorbereitungen wie ein Dirigent im Orchestergraben antreibt und in den zwischenmenschlichen Konfrontationen fast schon meditativ ruhig den Raum beherrscht. Durch diese Intensität in Mimik und Gestik spielt Fassbender Steve Jobs nicht - er verkörpert ihn. Angetrieben werden die großartigen Darsteller von einem kongenialen Drehbuch von Aaron Sorkin. Mit einem irrwitzigen Tempo treibt Sorkin das Ensemble durch die Kulissen, die Dialoge folgen peitschend, treibend und pointiert aufeinander. Fast schon atemlos folgt man als Zuschauer den Worten, die einen von Raum zu Raum tragen und die von Boyle visuell perfekt in Szene gesetzt werden. Doch auch in den kammerspielartigen Momenten eröffnen die Dialoge tiefsitzende Konflikte und lassen hinter die Fassade dieses Getriebenen blicken. STEVE JOBS ist kein Biopic im eigentlichen Sinne. Und doch ist es ein eindrückliches, schlüssiges und erleuchtendes Porträt eines öffentlichen Mannes, der immer ein Geheimnis bleiben wollte. Ein beeindruckendes Meisterwerk der Inszenierung, der Drehbuch- und der Schauspielkunst.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/steve_jobs
Irrational Man
Komödie, Spielfilm. USA 2015.
Abe hat die Lebenslust verloren. Als Philosophieprofessor grübelt er über den Sinn des Lebens. Doch dieser will ihm einfach nicht mehr einfallen. Als er eine Professur an einer Uni an der Ostküste antritt, verändert sich alles. In der Studentin Jill, die ihn bedingungslos verehrt, findet er eine Muse und verwandte Seele, in der Kollegin Rita eine neue Liebelei. Und dennoch fühlt er sich immer noch unerfüllt. Dies ändert sich, als Abe ein Gespräch einer Frau über einen skrupellosen Richter mitanhört. Abe fasst den Entschluss, den Richter zu töten. Moralische Zweifel hin oder her: Wenn ein Mord es schafft, Abes Lebensgeister wieder zu erwecken, kann doch daran nicht so viel verkehrt sein. Oder etwa doch? Geschickt spielt Woody Allen in seinem 46. Spielfilm mit moralischen und gesellschaftlichen Wertevorstellungen. Ein Hauch Philosophie schwebt über der gesamten verträumten Ostküsten-Szenerie, wo Vorstadthäuser mit weißen Zäunen die Kulisse dominieren, in denen unschuldig dreinschauende Menschen mit seelischen Abgründen leben. Mit seinem Hauptdarsteller Joaquin Phoenix gelingt Allen der große Wurf. Phoenix als Abe ist der Erzähler, mit dem auch der Zuschauer in die Geschichte einsteigt. Nach und nach aber gerät auch Jills Sicht der Dinge in den Vordergrund. Emma Stone spielt Jill charmant, liebenswürdig und rechtschaffen. Am Ende ist sie es, die versucht, Abe ins Gewissen zu reden. Wie Abe wiederrum damit umgeht, ist einer der wunderbar ironischen Twists, die sich der Film ganz mühelos erlaubt. Wie immer in Allens Filmen ist die Musik eine luftig-leichte Klangwolke aus Smooth Jazz, Swing und alten Klassikern, die der Geschichte, die im Heute spielt, eine Art verträumte Zeitlosigkeit verleihen. IRRATIONAL MAN von Woody Allen ist gelungene Melange aus Charme, Thrill und Drama. Inspiriert und inspirierend.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/irrational_man
Alki Alki
Spielfilm, Tragikomödie. Deutschland 2015.
Seit Tobias denken kann, ist er mit Flasche befreundet. Flasche war immer dabei, wenn Tobias feiern wollte. Aber auch, wenn er traurig, überfordert, gestresst war. Doch nachdem Tobias einen geschäftlichen Auftrag in den Sand gesetzt hat und betrunken am Steuer einen Autounfall verursacht, wird Tobias eines klar: Er muss sich von Flasche trennen. Doch der treue Freund will das nicht einsehen. Weil er an Tobias hängt. Und Tobias an ihm. Für ihren neuen Film haben sich Regisseur Axel Ranisch und seine Co-Drehbuchautoren Peter Trabner und Heiko Pinkowski eine interessante Prämisse gewählt: Sie zeigen die Sucht als menschlichen Charakter, als Person, die sich nicht unsichtbar machen oder beiseite schieben lässt. Und entstehen anfangs aus dieser Situation heraus noch jede Menge absurde, skurrile und unterhaltsame Momente, so wird von Minute zu Minute der Erzählton dunkler, die Aktion des Protagonisten tragischer, die Situation auswegloser. Denn Tobias, den Heiko Pinkowski mit seiner ganzen Physiognomie so eindrücklich und intensiv verkörpert, kommt einfach nicht los von Flasche, eine Rolle, in die Peter Trabner selbst mit sicherem Gespür für genaue Gesten schlüpft. Dass aber Tobias Kampf mit der Sucht nicht nur ihn betrifft, zeigt Ranisch deutlich, indem er auch die Perspektive der Familie, des Firmenkompagnons und anderer Süchtiger in der gemeinsamen Therapie aufzeigt. Ranisch und Trabner nehmen sämtliche Figuren ernst, geben sie niemals der Lächerlichkeit preis und zeigen konsequent und kompromisslos den Weg der Abhängigkeit und Krankheit. Die Musik zum Film liefern "Die Tentakel von Delphi", als Troubadour kommentiert Robert Gwisdek alias "Käptn Peng" das Geschehen mit passenden Texten. In seinen Songs geht es nicht nur um die Sehnsucht, endlich loslassen zu können. Es geht auch um Liebe und Geborgenheit. Denn genau das ist die Vielschichtigkeit der Empfindungen von Tobias gegenüber Flasche, die ALKI ALKI erzählt und dem Film damit seine Einzigartigkeit verleihen: So besonders und eindrucksvoll ist ein solches Thema selten erzählt worden. Ranischs neuer Film ist ehrlich, schonungslos und doch auch immer wieder verträumt absurd. Großartiges deutsches Kino.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/alki_alki
Democracy - Im Rausch der Daten
Dokumentarfilm, Deutschland; Frankreich; Belgien; Niederlande; 2015. Prädikat besonders wertvoll
Im Januar 2012 formulierte die EU-Justizkommissarin Viviane Reding ein ehrgeiziges Ziel: Durch eine Reform des EU-Datenschutzgesetzes soll der Datenschutz in Europa gestärkt werden. Große Unternehmen sollen so daran gehindert werden, personenbezogene Daten für Werbezwecke auszunutzen, und diese an Dritte weiterzugeben. Zudem sollen gerade US-amerikanische Unternehmen dem EU-Recht unterstellt werden. Der Dokumentarfilm von David Bernet begleitet im Verlauf von mehr als zwei Jahren den Weg des dazugehörigen Reformpapiers durch die Mühlen der Bürokratie. Als Protagonist fungiert Jan Philipp Albrecht. Der junge Grünen-Politiker wurde vom Europäischen Parlament zum Berichterstatter gewählt. Albrechts Aufgabe ist es, alle Parteien und Lobbys an einen Tisch zu bekommen. Denn jede Partei im EU-Parlament hat andere Vorstellungen, was Datenschutz wirklich ist. Von den Wirtschaftsunternehmen ganz zu schweigen. Geschickt hält der Film die Balance zwischen den Meinungen und Haltungen aller Beteiligten. Ganz klar vertritt der Filmemacher eine Meinung und Haltung, lässt jedoch jeder Position ihren Freiraum. Und so kommen Vertreter von US-Firmen ebenso zu Wort wie Oppositionelle im Parlament. Im Zentrum steht jedoch Albrecht, der sich müht, der verhandelt, der Kompromisse schließt, der auch oft verzweifelt an den zermürbenden Sitzungen. Vor allem aber merkt man, wie sehr Albrecht für das Thema brennt, wie viel es ihm bedeutet, andere von der Wichtigkeit und Brisanz der Sache zu überzeugen. Dem in schwarz-weiß gehaltenen Film gelingen immer wieder brillante Aufnahmen von Begegnungen in Sitzungssälen, von Unterhaltungen und bedeutungsschwangeren Blickwechseln auf dem Parlamentsflur, aber auch metaphorisch aufgeladene Zwischenbilder wie ein müdes Gekicke von Jungs auf dem Fußballplatz, während drinnen im Sitzungssaal die Verhandlungen zäh wie Kaugummi verlaufen. Dabei schafft es der Film, trotz all dieser repetitiven Bürokratie so spannend wie ein Krimi zu sein, vor allem gegen Ende, wenn es um die Verabschiedung des Reformvorschlags von Albrecht geht. Hier weicht die Kamera ihm nicht mehr von der Seite, hier fiebert der Zuschauer gebannt mit. Diese dramaturgische Zuspitzung aufzubauen und bis zum Schluss zu halten, ist einer der großen Verdienste dieses hochinformativen, spannenden und lehrreichen Dokumentarfilms über ein brandaktuelles Thema, dass uns alle angeht. Ein dokumentarisches Meisterstück.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/democracy_im_rausch_der_daten
A man can make a difference
Dokumentarfilm, Deutschland 2015. Prädikat besonders wertvoll
Benjamin Ferencz war 1945 bis 1949 Chefankläger beim sogenannten "Einsatzgruppenprozess", einem Folgeprozess der Nürnberger Prozesse nach dem Zweiten Weltkrieg. Ferencz war damals erst Ende 20, ein junger Anwalt aus den USA, der noch nicht viele Erfahrungen hatte sammeln können. Sämtliche Angeklagte plädierten auf "Nicht-Schuldig", doch Ferencz kämpfte unbeirrt um Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Gräuel. Die Verurteilung der Verantwortlichen war für ihn eine erste Etappe bei seinem unbeirrbaren Einsatz für die Opfer von Kriegsverbrechen auf der ganzen Welt. Bevor im Jahr 2002 der Internationale Gerichtshof in Den Haag seine Arbeit aufnehmen konnte, war es Ferencz, der eine solche Institution stetig forderte. Denn der Krieg ist, so Ferencz, das größte Verbrechen gegen die Menschheit überhaupt. Zusammen mit der Filmemacherin Ullabritt Horn geht Benjamin Ferencz im Alter von 93 Jahren zurück nach Nürnberg, in den Prozesssaal, in dem alles angefangen hat. Von der ersten Minute an lauscht der Zuschauer wie gebannt diesem charismatischen Mann, der sich erinnert. An seine Kindheit innerhalb einer armen Einwandererfamilie in New York, an das große Glück, einer Lehrerin zu begegnen, die die Begabung des kleinen Benjamin erkannte und ihn förderte, an seine Ausbildung und seine Ehe mit Gertrude, mit der er nun schon fast 70 Jahre verheiratet ist. Und er erzählt von den Erlebnissen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, als Ferencz deutschen Boden betrat und konfrontiert wurde mit den Gräueltaten der NS. Der Film unterlegt die Erinnerungen mit Fotografien und Aufnahmen, die neuen Erkenntnisgewinn bringen. Das sorgsam aufbereitete und gut recherchierte Bildmaterial lässt jedoch immer Raum für Benjamin Ferencz selbst, der klug und reflektiert mit bewundernswerter Haltung mit seinen Erinnerungen einen Bogen schlägt, von der Vergangenheit hin zu aktuellen politischen Entwicklungen. Auch andere Persönlichkeiten kommen zu Wort, wie etwa Fatou Bom Bensouda, seit 2012 Chefanklägerin beim ICC, die stolz darauf ist, die Tradition eines Benjamin Ferencz als Verteidigerin von Kriegsopfern fortzuführen. Oder auch Don Ferencz, Benjamins Sohn, der seine Karriere als Lizenzanwalt aufgab, um dem Vorbild seines Vaters zu folgen. A MAN CAN MAKE A DIFFERENCE ist ein wichtiger und informativer Dokumentarfilm über die Geschichte der internationalen Strafverfolgung. Doch vielmehr noch ist er auch ein beeindruckendes und tief berührendes Porträt über einen faszinierenden und wegweisenden Menschen, der unbeirrt an das Gute in der Welt und an Gerechtigkeit glaubt. Und der zeigt, wieviel ein einzelner Mensch für alle bewirken kann.
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