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Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)

"Besonders wertvoll" für FREIHEIT mit Johanna Wokalek/Höchstes FBW-Prädikat auch für 37 von Chris Brügge und Guillermo del Toros Meisterwerk SHAPE OF WATER

Wiesbaden (ots)

Eines Abends hat Nora einfach beschlossen zu gehen. Ohne sich von ihrem Mann und ihren Kindern zu verabschieden. Nun fängt sie neu an. Erst in Wien, dann in Bratislava. Und doch denkt sie immer wieder an ihre Familie, die nun damit leben muss, dass die Mutter einfach gegangen ist. Die fünfköpfige Expertenrunde der FBW verleiht dem Drama FREIHEIT (Start: 8. Februar) das höchste Prädikat "besonders wertvoll" und schreibt in ihrer Begründung: "In nur wenigen Minuten zieht die überragende Johanna Wokalek den Zuschauer in ihren Bann. In den Unterhaltungen beweist der junge Autor und Regisseur Jan Speckenbach sein Gespür für lakonische, originelle Dialoge, die den Film prägen. Sentimentalitäten und Illusionen sind dem Film fremd, er setzt auf hohe Authentizität und die genaue Psychologisierung der Figuren. Die Schicksale von Nora und ihrem Mann verbindet Speckenbach stringent zu einem Ganzen, niemals ergreift er Partei. Er ist sich seiner filmischen Mittel sehr sicher, untermalt mit der Musik treffend die Gefühle seiner Protagonisten und findet nicht zuletzt schnell einen stimmigen Rhythmus. Vor allem setzt der junge Filmemacher auf zwei grandiose Hauptdarsteller. Seine Geschichte einer schmerzhaften Separation und einer tiefen Verunsicherung ist mehr als ein Familiendrama. Es verweist in der Subebene auf eine Grundfrage der Gesellschaft, das Spannungsfeld zwischen Individualität, Freiheit und dem Glücksversprechen auf der einen, dem Eingebundensein in Zwänge und Strukturen auf der anderen Seite, das jeden Tag im Kleinen wie im Großen neu austariert werden muss."

Mehr dazu unter:

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/freiheit

Mitten im Kalten Krieg, 1962 in Baltimore: In einem geheimen Regierungslaboratorium wird eine menschlich-amphibische Kreatur gefangen gehalten, die zu Militärzwecken ausgebeutet werden soll und hinter der auch die Russen her sind. Zwischen der stummen Putzfrau Elisa und der Kreatur entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte. Als der brutale Regierungsagent Strickland beauftragt wird, die Kreatur zu töten, startet Elisa eine mutige Befreiungsaktion. Guillermo del Toros SHAPE OF WATER - DAS FLÜSTERN DES WASSERS (Start: 15. Februar) zeigt, so die FBW-Jury, "kunstvoll und bildgewaltig Gut und Böse, Unschuld und Bedrohung, Vergangenes und Zukünftiges, Schönheit und Monstrosität. Del Toro stellt die gängige Sichtweise auf den Kopf indem er das Monster zur heldenhaften Hauptfigur macht und die Menschen, die sich gegen die Kreatur verbünden, als die eigentlichen Kräfte des Bösen entlarvt. In vielen Bildern werden beiläufig wunderschöne kleine Geschichten erzählt. Die Kameraarbeit besticht durch eine phantastische Lichtsetzung und liefert kongeniale Bilder, unter und über Wasser. Meisterlich sind Ausstattung, Schnitt, Kostümdesign und die Musik von Alexandre Desplat. Im Zentrum des durchweg exzellenten Schauspielerensembles steht Sally Hawkins als stumme Elisa, der es gelingt, jede Stimmung ohne Worte auszudrücken. Sie und Doug Jones als Kreatur geben der Liebesbeziehung eine große Wahrhaftigkeit." Für all diese Qualitäten zeichnet die Jury der FBW den Film einstimmig mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus.

Mehr dazu unter: http://www.fbw-filmbewertung.com/film/shape_of_water_das_fluestern_des_wassers

In ausgewählten Kinos startet in der kommenden Woche das experimentelle Drama 37 (Start: 15. Februar) von Chris Brügge. Am liebsten würde Marc die Zeit zurückdrehen, würde alles ungeschehen machen. Doch was wäre dann? Wem wäre er nie begegnet? Welche Gespräche hätte er nie geführt? Welche Momente nie durchlebt? Er blickt zurück. Und stellt fest, dass Leben immer auch Schmerz bedeutet. Aber auch Freude. Gegen den dramaturgischen Strich erzählt Chris Brügge von einem jungen Mann und seinen Begegnungen mit wichtigen Menschen in seinem Leben, von Liebe und Verlust. Die fünfköpfige FBW-Jury hebt in ihrem Gutachten die Kamera hervor, die "Stimmungen zeigt und Dialoge entbehrlich macht". Die experimentelle Herangehensweise erscheint zunächst, so die Jury, "gewöhnungsbedürftig, wird dann aber zum Stilmerkmal und nimmt den Zuschauer ganz gefangen, wenn die Erzählung, alleine aus Bildern bestehend, dramatisch und doch nie von falschem Pathos getragen wird". Diese sehr persönliche Erzählform "fasziniert den Zuschauer, wirkt perfekt und improvisiert zugleich und dadurch unvergleichlich, originell, persönlich, anrührend, emotional. Dem "ungewöhnlichen und mutigen Film" verleiht die Jury das Prädikat "besonders wertvoll".

Mehr dazu unter:

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/37

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen unter www.fbw-filmbewertung.com. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys mit jeweils fünf Gutachtern aus einem Pool aus 85 Experten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.

Pressekontakt:

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com

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