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VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik

VDE-Institut: Pro Jahr 100.000 Elektroprodukte im Härtetest
Über 50 Prozent bestehen die Erstprüfung nicht

Frankfurt am Main (ots)

"50 Prozent der von den Herstellern bei
uns eingereichten Produkte bestehen die Eingangstests unserer 
Prüfingenieure nicht", so die Bilanz von Wilfried Jäger, 
Geschäftsführer des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts, auf der 
Jahrespressekonferenz in Offenbach. Die unabhängigen Prüfer des 
VDE-Instituts unterziehen in ihren Offenbacher Labors jährlich rund 
100.000 elektrotechnische und elektronische Geräte aus aller Welt 
einem Härtetest bevor sie das VDE-Dreieck erhalten. Davon entfallen 
rund 16.000 Prüfungen auf erstmalig vorgestellte Produkte. Das 
Prüfsiegel des VDE gilt in Fachkreisen als Synonym für höchste 
Sicherheitsstandards und ist für zwei Drittel der Bundesbürger 
wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung.
Jeden Tag durchlaufen 60 bis 70 neue Produkte die 
Sicherheitschecks. Zusätzlich überwachen die VDE-Prüfingenieure 
weltweit mehr als 7.000 Fertigungsstellen vor Ort. In 44 Ländern 
unterhält das VDE-Institut Inspektionsbüros. "Die Produkte, die das 
Klassenziel nicht erreichen, müssen entsprechend nachgebessert 
werden, ehe sie das VDE-Zeichen führen dürfen. Darüber hinaus 
bereitet den Marktaufsichtsbehörden zunehmend die Einfuhr 
minderwertiger ungeprüfter Billigprodukte vor allem aus Fernost 
Probleme", so Jäger. Unsicher und damit Gefahr bei der Anwendung 
lautet allzu oft das Urteil. "Durch unsere eigenen 
Überwachungsmaßnahmen erkennen unsere Prüfingenieure Mängel 
frühzeitig. Damit wirken wir der Vermarktung unsicherer Produkte 
entgegen." Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Verbraucherschutz, da 
die unsicheren Produkte im Vorfeld ausgesondert werden. Wie wichtig 
Sicherheitsprüfungen elektrotechnischer Geräte sind, zeigt die Bilanz
der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Sie stufte 
2006 137 elektrische Betriebsmittel, 94 Kinderspielzeuge und 41 
Maschinen als mangelhaft und für den Verbraucher gefährlich ein. 34 
Prozent der Produkte kamen dabei aus China, 18 Prozent aus 
Deutschland, 3 Prozent aus den Niederlanden sowie 3 Prozent aus 
weiteren asiatischen Ländern.
Vor allem aus Asien verzeichnet das VDE-Institut eine zunehmende 
Nachfrage nach dem VDE-Sicherheitszeichen. Das Asiengeschäft hat sich
in den letzten 3 Jahren verdoppelt. Insgesamt stammen 60 Prozent der 
7.000 Kunden des VDE-Instituts aus dem Ausland. Nach deutschen sind 
chinesische Unternehmen zweitgrößter Kunde. Produkte aus China machen
inzwischen auch den höchsten Anteil der deutschen Importe im Bereich 
der Elektrogeräte aus, gefolgt von Taiwan, Japan und Südkorea. Mit 
Niederlassungen in China, Hongkong, Taiwan, Japan und Korea hat der 
VDE auf die verstärkte Nachfrage reagiert und ist nun in allen 
wichtigen asiatischen Produktionsländern für Elektro- und IT-Produkte
vertreten. In Europa ist der VDE unter anderem in Italien, der 
Schweiz, Frankreich und Spanien, zunehmend auch in Osteuropa 
vertreten. "Polen, Russland und die Türkei gewinnen für uns an 
Bedeutung", zeigte Jäger die Tendenz auf. "Unser Institut ist 
wichtiger Partner der deutschen und europäischen Marktaufsicht." Zum 
internationalen Netzwerk gehören außerdem 50 Partnerschaften mit 
regionalen Prüforganisationen. Das VDE-Institut beschäftigt über 500 
Mitarbeiter, davon 100 Mitarbeiter in Asien..
VDE Institut baut Dienstleistungsportfolio aus Aufgrund der 
steigenden Nachfrage nach einer ganzheitlichen Produktbewertung hat 
das VDE-Institut sein Portfolio um weitere Services erweitert. 
Jüngste Dienstleistung in Offenbach ist die chemische Produktprüfung 
und Werkstoffanalyse. Geprüft wird im neu errichteten Chemielabor 
entsprechend des Elektro- und Elektronikgeräte-Gesetzes die 
Einhaltung der europäischen RoHS- (Restriction of Hazardous 
Substances) und der WEEE-Richtlinie (Richtlinie über Elektro- und 
Elektronik-Altgeräte). Auch andere chemische Prüfungen, zum Beispiel 
auf krebsauslösende Substanzen wie polyzyklische aromatische 
Kohlenwasserstoffe, den sogenannten PAKs, werden hier professionell 
durchgeführt.
Mit "VDE Quality tested" hat der VDE eine neue Qualitätsmarke 
eingeführt, die Herstellern, Handel und Konsumenten beim Kauf eines 
Elektrogeräts den Nachweis über die "Alltagstauglichkeit" eines 
Produkts bietet. "Mit der neuen Marke haben wir auf die Wünsche der 
Hersteller und des Handels reagiert, eine Aussage über die Qualität 
der Produkte zu treffen. Gerade bei höherwertigen Haushaltsgeräten 
und Unterhaltungselektronik entscheiden die Käufer nicht nur über den
Preis, sondern auch über die Leistungsmerkmale, also der 
Gebrauchstauglichkeit eines Gerätes. Wir prüfen nicht nur die 
Sicherheit einer Waschmaschine, sondern auch die Waschqualität, die 
Energieeffizienz, die Bedienbarkeit, Geräusch und die Hygiene. Bei 
der Hygieneprüfung wird beispielsweise darauf geachtet, dass auch bei
niedrigen Temperaturen nach dem Waschgang keine Bakterien oder Pilze 
in der Wäsche verbleiben", so Jäger. Auch die Energieeffizienzprüfung
gehört zum Programm. 82 Prozent der Verbraucher achten einer 
VDE-Studie zufolge auf eine hohe Energieeffizienz. Das VDE-Institut 
verfügt über umfangreiche Einrichtungen zur messtechnischen 
Ermittlung von Daten zur Energieeffizienz. Insbesondere für Prüfungen
für das EU-Energielabel ist das Institut mit modernen Testsystemen 
ausgestattet und führt Prüfungen für die Energieetikettierung bei 
Waschvollautomaten, Wäschetrocknern, Geschirrspülern, Kühl- und 
Gefriergeräten sowie Messungen des Energieverbrauchs von Backöfen 
durch.
Auch Bedienungsanleitungen prüft das VDE-Institut auf Sicherheit 
und Verständlichkeit. Bevor eine vom VDE geprüfte Anleitung auf den 
Markt kommt, durchläuft sie eine Risikoanalyse und muss einen 
Konsumententest bestehen. "Wir prüfen, ob die Bedienungsanleitung 
alle notwendigen Hinweise für eine sichere Anwendung des Produktes 
enthält und den Sicherheits-Normen entspricht. Wichtig ist, dass 
schwierige technische Sachverhalte in einfacher visueller Form 
umgesetzt sind. Bei unserem Konsumententest müssen mehrere Probanden 
die Anleitung mit versteckter Kamera testen", beschreibt Jäger den 
Service "VDE SMART Manual".
Verbraucherschutz: Europäische Teamarbeit ist gefragt
Produktprüfungen, die konsequente Verfolgung von 
Markenrechtsverletzungen sowie die enge Zusammenarbeit mit den 
deutschen und europäischen Marktaufsichtsbehörden fördern den 
Verbraucherschutz auf breiter Ebene und zählen zu den Aufgaben des 
VDE-Instituts. Der VDE beteiligt sich daher aktiv an der Sicherheits-
und Unfallforschung, an Arbeitskreisen zum Verbraucherschutz und an 
der Weiterentwicklung der Sicherheitsnormen. Im Rahmen der 
Überwachung der korrekten Energieeffizienzkennzeichnung (EU-Label) 
ist das VDE-Institut Partner der Industrie und der 
Marktaufsichtsbehörde.
Über den VDE und das VDE-Institut
Der VDE ist mit 34.000 Mitgliedern, davon 1.250 Unternehmen, einer
der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Sein System
ist weltweit einmalig: Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und 
Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der 
Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung der 
Schlüsseltechnologien Elektro- und Informationstechnik und ihrer 
Anwendungen. Der VDE engagiert sich für ein besseres 
Innovationsklima, eine moderne Ingenieurausbildung und eine hohe 
Technikakzeptanz.
Im VDE-Institut prüfen die VDE-Experten Komponenten und Geräte vom
kleinsten Kontakt bis hin zu kompletten Waschmaschinen und 
komplizierter Medizintechnik. Zusätzlich werden neue Prüfverfahren 
und Apparaturen entwickelt und standardisiert. Eine Übersicht der 
zertifizierten Produkte finden Verbraucher, Handel und Hersteller 
unter www.vde.com/produktinfos , Informationen zum Verbraucherschutz 
unter www.vde.com/verbraucherinfos .

Pressekontakt:

Melanie Mora, Tel. 069 6308461, melanie.mora@vde.com

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