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VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik

VDE: "Datenhighways platzen aus allen Nähten"

Frankfurt am Main (ots)

- Sprunghafter Anstieg der Datenmengen durch DSL und 
     Breitbanddienste
   - Glasfaser soll Einzug in fast alle Lebensbereiche halten
   - Berlin diese Woche Europas Hauptstadt für optische 
     Kommunikationstechnologien
   - 4.000 Experten aus 60 Nationen präsentieren und bewerten 
     Glasfasertechniken
Es wird langsam eng in den Telekommunikationsnetzen. Der Grund: 
Explosionsartig steigt durch die Digitalisierung der Medien und die 
massenhafte Nutzung breitbandiger Dienste jedes Jahr die Menge der 
übertragenen Datenmengen in den Netzen. "Vor allem in den auf 
Glasfasertechnik beruhenden interkontinentalen Verbindungskabeln 
zeichnen sich erste Engpässe ab. Und diese sind für die Verbindung 
moderner Gesellschaften unabdingbar", erklärte Prof. Dr.-Ing. 
Hans-Joachim Grallert vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut heute in
Berlin zum Auftakt der ECOC 2007 (European Conference and Exhibition 
on Optical Communication), dem Weltkongress für Optische 
Technologien. Über 4.000 Experten aus 60 Nationen präsentieren und 
bewerten hier vom 16. bis 20. September die neuesten Trends in der 
Glasfasertechnik und der dafür benötigten Komponenten und Module, 
organisiert von der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE 
(ITG/VDE, Verband der Elektrotechnik, Elektronik und 
Informationstechnik e.V.). Etwa 300 Aussteller demonstrieren 
gleichzeitig an Prototypen und kommerziellen Produkten die Relevanz 
der optischen Technologien für den Alltag der Menschen. Damit ist 
Berlin in diesem Jahr und in den kommenden Tagen Europas Hauptstadt 
der optischen Kommunikationstechnologien.
Die Experten sind sich einig: Optische Technologien (Photonik) und
die Datenübertragung via Glasfaser garantieren derzeit die schnellste
Übertragung bei bester Qualität. Dabei ist es preiswerter die 
Übertragung in den bestehenden Netzen zu optimieren, als neue Kabel 
zu verlegen oder gar durch die Ozeane zu ziehen. Fast unvorstellbar 
groß sind schon jetzt die Datenmengen, die moderne Glasfasernetze mit
Übertragungsraten von mehr als 2 Terabit pro Sekunde heute übertragen
können. Zwei Terabit sind zwei Billionen Bit (2.000.000.000.000). 
Dies entspricht gleichzeitig 333.333 DSL-Leitungen bei einer 
Bandbreite von 6 MBit/s. In der Faser findet die Übertragung in Form 
von Licht unterschiedlicher Frequenzen im infraroten Teil des 
Lichtspektrums statt. Die zunächst elektrischen Daten werden in ein 
moduliertes, das heißt getaktetes Lichtsignal umgewandelt und auf die
Reise geschickt. Beim Empfänger werden sie wieder in elektrische 
Signale zurückverwandelt. Hauptaufgabe bei der Optimierung ist es, 
die Daten vollständig und möglichst schnell umzuwandeln und möglichst
schnell und weit und natürlich fehlerfrei durch die Fasern zu 
schicken.
Trotz der inzwischen verhältnismäßig hohen Netzauslastung steht 
die Nutzung der Glasfaser jedoch noch am Anfang. Zentrale Themen der 
Konferenz sind daher unter anderem optische Technologien für den 
"wartenden" Nutzer daheim (xDSL) und am Arbeitsplatz 
(100-Gbit-Ethernet). Führende Experten aus dem In- und Ausland 
präsentieren künftige Zugangstechnologien sowie Techniken zur 
Optimierung der Signalübertragung im Glasfasernetz. "Nach dem 
weltweit überwältigenden Erfolg von DSL ist es nur noch eine Frage 
der Zeit, wie nahe die Glasfaser dem Endkunden am Anschluss entgegen 
kommt", so Professor Grallert. Glasfaser bis ins Haus (FTTH - Fibre 
to the Home) oder bis an den Straßenrand (FTTC - Fibre to the Curb) 
sind hierfür die gängigen Fachbegriffe.
Nach Einschätzung der VDE-Experten wird die optische 
Kommunikationstechnik auf absehbare Zeit mit Datenraten zwischen 100 
Mbit/s und 10 Gbit/s Einzug in fast alle unsere Lebensbereiche halten
und so die gesamte Kommunikation revolutionieren. Als Beispiele 
nannte Professor Grallert in Berlin unter anderem breitbandige 
Informations- und Kommunikationssysteme in Transport und Logistik, 
die Kommunikation zwischen Maschinen und innerhalb von Maschinen 
sowie hochintelligente elektronische Assistenten, die in zahlreichen 
Bereichen des Lebens Entscheidungshilfen und -unterstützung liefern 
können. "Überall dort, wo die ultraschnelle Kommunikation von 
Rechnern, Netzwerken und Systemen bislang durch die Verwendung von 
Kupferkabeln eingeschränkt war, werden Fasern aus Glas oder Plastik 
und schnelle Komponenten, also schlicht: optische Kommunikation, neue
Tempo-Dimensionen erschließen."
Die ECOC 2007
Die 33. European Conference and Exhibition on Optical 
Communication ist der wichtigste Weltkongress für Optische 
Technologien. Der Kongress findet jedes Jahr in einem anderen Land 
statt. Über 4.000 Experten aus 60 Nationen präsentieren und bewerten 
in diesem Jahr die neuesten Trends in der Glasfasertechnik. Mehr als 
750 wissenschaftliche Publikationen wurden für die weltweit größte 
Konferenz zu optischen Nachrichtentechnik eingereicht, von denen 310 
hochqualitative Vorträge vom Programmausschuss akzeptiert wurden. Zu 
den prominentesten Rednern zählen Wolfgang Schmitz, Technik-Chef der 
Deutschen Telekom AG (NGN / VDSL), Stephan Scholz, Leiter Forschung 
und Technik von Nokia Siemens Networks, Andrew Odlyzko, Direktor des 
interdisziplinär tätigen Digital Technology Center und 
kommissarischer Leiter des Minnesota Supercomputing Institute an der 
University of Minnesota, USA, sowie Leping Wei, Vorstand Technik der 
China Telecom Corporation. Etwa 300 Aussteller demonstrieren an 
Prototypen und kommerziellen Produkten die die Relevanz der optischen
Technologien für den Alltag der Menschen. Insbesondere die 
Ausstellung spiegelt den explosionsartigen Aufstieg des Marktes der 
letzten Jahre wieder. So stieg die Anzahl der Aussteller im Vergleich
zum Vorjahr von 200 auf 300 Aussteller an. Organisiert wird die 
Kongressmesse von der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE.
Die ITG im VDE
Der VDE ist mit 34.000 Mitgliedern, davon 1.250 Unternehmen und 
7.000 Studenten, einer der großen technisch-wissenschaftlichen 
Verbände Europas. Der VDE vereint Experten, Strategen und 
Führungskräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft zu einem einzigartigen
Kompetenz-Netzwerk - gemeinsame Quelle für Erfolge und neue Visionen.
Die Informationstechnische Gesellschaft (ITG) im VDE ist die deutsche
Vereinigung der auf dem Gebiet der Informationstechnik Tätigen in 
Wirtschaft, Verwaltung, Lehre und Forschung sowie Wissenschaft. Die 
ITG fördert Forschung und Anwendung der Schlüsseltechnologie 
Informationstechnik sowie deren effizienten Einsatz in den Bereichen 
Daten- und Kommunikationstechnik und -systeme, Umweltschutz, Medizin 
und Verkehr. Weitere Augenmerke hat die ITG auf die 
Internationalisierung der Facharbeit und die Förderung des 
Ingenieurnachwuchses.

Pressekontakt:

Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com

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