VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
VDE-Studie: Stromverbrauch steigt bis 2025 um 30 Prozent
Frankfurt am Main (ots)
Nur extrem mehr Effizienz könnte den Trend umkehren
Bei Nutzung aller vorhandenen Technologiepotentiale und ohne jegliche Mengensteigerung beim Einsatz von Elektrogeräten kann der Stromverbrauch in Deutschland um etwa 40 Prozent bis 2025 sinken. Ein "weiter wie bisher" würde den Bedarf an elektrischer Energie dagegen um 60 Prozent steigen lassen. Unter der Annahme realistischer Verbrauchs- bzw. Effizienzprognosen wird er voraussichtlich um rund 30 Prozent zulegen. Bei diesem Szenario wird eine deutlich verbesserte Effizienz bei der Stromnutzung durch den Mehrverbrauch bei neuen und zusätzlichen Anwendungen kompensiert. Diese Prognose präsentiert der VDE in seiner neuesten Studie "Effizienz- und Einsparpotentiale elektrischer Energie in Deutschland - Perspektiven bis 2025 und Handlungsbedarf".
Große Potentiale sieht der Verband in der Kraft-Wärme-Kopplung, die bis zu 30 Prozent Primärenergie einsparen könnte. Bei einer Erhöhung der Wirkungsgrade von Kleinmotoren von derzeit 40-75 Prozent auf mögliche 85 Prozent in den rund 100 Millionen Haushaltsgeräten rechnet der VDE mit Einsparungen von 8,2 TWh pro Jahr. Durch den Einsatz verbrauchssparender Geräte und energiesparendes Verhalten ließen sich allein die Stand-by-Verluste in den Haushalten um 5-10 TWh reduzieren, was 1-2 Prozent des gesamten Stromverbrauches entspricht. Die größten Potentiale stecken jedoch in der Optimierung von Gesamtanlagen. Hier sind bis zu 40 Prozent Einsparungen realisierbar. "Für ein 'weniger als bisher' beim Strom benötigten wir einen beschleunigten und radikalen Technologiewechsel mit entsprechenden Rahmenbedingungen ", sagte VDE-Energieexperte Prof. Wolfgang Schröppel bei der Vorstellung der Studie in Berlin, "das aber ist wirtschaftlich nicht realistisch". Notwendig seien nicht zuletzt die Aufklärung von Verbrauchern und Veränderungen von Gewohnheiten und Verhalten. Dadurch ließen sich kurzfristig 10-15 Prozent Strom in den Haushalten sparen.
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