VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
Elektronik und Informationstechnik revolutionieren Medizin
VDE und
DGBMT fusionieren
Frankfurt/M. (ots)
Elektronik und Informationstechnik haben in den letzten Jahren die Entwicklung der Medizin auf vielen Gebieten revolutioniert. Nicht zuletzt geprägt von technischen Geräten, die modernste physikalische Methoden ausnutzen. Digitale Techniken helfen sowohl bei der Verbesserung medizinischer Leistungen und bei der Einsparung von Kosten.
Immer dann, wenn Mediziner und Ingenieure eng zusammenarbeiten, hilft es dem medizinischen Fortschritt und dem Patienten. Das ist nicht zuletzt einer der Gründe, weshalb sich der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik und die Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT) jetzt zusammengeschlossen haben.
Erklärtes Ziel ist, mehr Effizienz und Synergien für die Biomedizintechnik zu erreichen, die Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Ärzten zu verbessern und den Wissenstransfers innerhalb der Schlüsseltechnologien zu optimieren. Die 600 Mitglieder starke DGBMT wird unter dem Dach des VDE (34.000 Mitglieder) eine eigene Fachgesellschaft bilden.
Ohne Elektronik und Informationstechnik ist die moderne Medizin nicht vorstellbar: Neue Techniken der Bildverarbeitung vereinfachen und erweitern die ärztlichen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Hochauflösende Bildgebungsverfahren erzeugen digitale Bilder aus dem Inneren des menschlichen Körpers, die mit Computern bearbeitet und auf kompakten Speichermedien archiviert werden können. Mit der Tele-Medizin verbinden schnelle Datennetze niedergelassene Fachärzte mit den technischen Möglichkeiten von zentralen Klinikabteilungen.
Mikrosysteme übernehmen lebenswichtige Funktionen. Sie werden überall dort gebraucht, wo kleine und kompakte Bauformen gefragt sind. Das trifft insbesondere auf Implantate zu. Minimal-invasive Therapie- und Chirurgieverfahren versprechen mit gezielten Eingriffen Patientenschonung und Kostenreduktion.
Die Fernsteuerbarkeit miniaturisierter Operationsbestecke erlaubt die Trennung von Operationssaal und Arzt. Laser dienen als Allzweckwerkzeuge für Diagnose und Therapie. Mikrostrukturtechniken erlauben Sensor- und Aktuatorsysteme so zu verkleinern, dass beispielsweise implantierbare intelligente Medikamenten-Dosierpumpen realisiert werden können.
Diese Trends werden sich in den nächsten Jahren weiter verstärken. VDE und DGBMT bewerten Elektronik, Informationstechnik und Biomedizin als eine der großen Technologie- und Wachstumslokomotiven. "In der Fusion sehen wir einen wichtigen Schritt zur Förderung der Medizintechnik, des Know-how-Transfers und des Technikstandorts Europa in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte", so der Generalsekretär des VDE, Dr.-Ing. Friedrich D. Althoff.
Der 34.000 Mitglieder starke VDE ist einer der großen wissenschaftlichen Verbände Europas und Sprecher der Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Mehr als die Hälfte seiner Mitglieder sind direkt oder indirekt auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnik tätig. Die Medizintechnik ist innerhalb des VDE bisher in der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) und der VDE/VDI -Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik (GMM) angesiedelt. Die Themenschwerpunkte reichen von der Telemedizin über Bio-Chips bis hin zur Mikrosystemtechnik, beispielsweise in der minimal-invasiven Chirurgie. Darüber hinaus ist der VDE auf dem Gebiet der medizintechnischen Normung und Produktprüfung aktiv. Über 400 ehrenamtliche Experten erarbeiten in der Deutschen Elektrotechnischen Kommission im DIN und VDE (DKE) medizintechnische Normen. Das VDE-Institut prüft medizinisch-technische Geräte weltweit.
Die DGBMT ergänzt dieses Spektrum in idealer Weise: Ihr gehören Ärzte, Ingenieure, Naturwissenschaftler und medizintechnische Firmen aus dem In- und Ausland an. "Elektronik, Informationstechnik und Maschinenbau haben in den letzten Jahren die Entwicklung der Medizin sowie die biologischen Wissenschaften auf vielen Gebieten revolutioniert. Nicht zuletzt geprägt von technischen Geräten, die modernste physikalische Prinzipien ausnutzen. Digitale Techniken helfen sowohl bei der Verbesserung medizinischer Leistungen wie bei der Einsparung von Kosten", so der Vorsitzende der DGBMT im VDE, Professor Dr.-Ing. Armin Bolz. Und sie werde den konvergierenden Informations-, Medizin- und Mikrotechnologien eine gemeinsame Plattform und Stimme geben.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Medizinern werden Chancen und Folgen neuer technologischer Entwicklungen abgeschätzt, Trends geschaffen - und das Thema "Sicherheit" beim Entwurf und der Einhaltung von Normen und Richtlinien auf medizintechnischem Gebiet gefördert.
Allzu oft wird die Zusammenschaltung von Geräten oder deren Einbindung in Systeme und Netzwerke durch Schnittstellenprobleme und fehlende elektromagnetische Verträglichkeit erschwert. Auch hier bringt die DGBMT im VDE den Sachverstand seiner Mitglieder aus den Bereichen Anwendung und Prüfung in die Standardisierung und Gesetzgebung ein.
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