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VDE: Deutsches Know-how in der Mikroelektronik führend in Europa
Dresden zählt zu den Top-Standorten

Frankfurt (ots)

Die Bundesrepublik ist Mikroelektronik-Standort
Nr.1 in Europa. Insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung
sind deutsche Ingenieure führend, so der VDE in der neuen Ausgabe
seiner Verbandspublikation "dialog". Mehr als jeder zweite Halbleiter
aus Europa trägt das Label "Made in Germany" und jeder elfte Chip
stammt wertmäßig aus europäischer Fertigung. Das Herz der
Mikroelektronik schlägt in Sachsen, genauer in Dresden. Die
sächsische Metropole betrachtet sich als größtes Halbleiterzentrum in
Europa und fünftwichtigsten Standort in der Welt. Nach Angaben der
Landesregierung sind im Bereich der Informationstechnologie in
Sachsen rund 1.500 Unternehmen mit rund 43.000 Mitarbeitern aktiv.
Allein im Bereich der Mikroelektronik beschäftigen mehr als 200
Unternehmen rund 22.000 Beschäftigte. Nirgendwo sonst in Deutschland
ist eine derart massive Ansiedlung führender Firmen einer Branche
gelungen. Allein die sieben größten Unternehmen - Infineon, Qimonda,
AMD, ZMD, AMTC, Toppan und Photronics - beschäftigen mehr als 9.000
Mitarbeiter.
Sachsen in der Pole Position
Sachsen hat nicht nur eine lange Vergangenheit in der Computer-,
Informations- und Kommunikationstechnik, sondern auch das richtige
Näschen für Entwicklungstrends: Denn für Wettbewerb und
Globalisierung gewinnt die Chipindustrie immer größere Bedeutung.
Nach Angaben der Semiconductor Industrie Association (SIA) dürfte die
Halbleiterindustrie in diesem Jahr 230 Milliarden Dollar umsetzen -
mehr als je zuvor. Ob in der Auto- und Computerindustrie, bei den
Herstellern von Mobilfunkgeräten oder Konsum- und
Unterhaltungselektronik: Die Nachfrage nach Chips und Prozessoren
wächst weiter. Und damit beginnt in einer der wettbewerbsintensivsten
Branchen der Kampf um niedrige Kosten, Innovationen und Marktanteile.
Die Folge: Die Halbleiterproduzenten müssen ständig ihre
Produktangebote erweitern und Milliarden in neue Werke und in
Forschung und Entwicklung investieren. Intel und AMD wollen mit
Milliardenaufwand Forschung und Produktion aufrüsten. Insbesondere
für AMD steht Dresden im Zentrum der Expansion. Die Sachsen haben die
Amerikaner seit Ende der neunziger Jahre mit Innovationen deutlich
nach vorne gebracht. Mitte Oktober 2005 nahm der amerikanische
Halbleiterhersteller sein zweites Dresdner Werk in Betrieb. Rund 2,4
Milliarden Dollar hat AMD dafür investiert. In der neuen Fabrik
werden Prozessoren der neuesten Generation entwickelt und auf der
Basis von 300-Millimeter-Siliziumscheiben hergestellt.
Dresdens Stärke ist die Qualität seiner Mitarbeiter
Dresdens Stärke ist die Verfügbarkeit und Qualität der
Mitarbeiter. Die Fertigungseinrichtungen in Sachsen gelten als die
produktivsten in Europa. Die Designer, Chipentwickler und
Applikationsunterstützer werden als besonders kreativ gelobt. In kaum
einer anderen Branche ist der Bedarf an Innovationen so groß: Schon
winzige technische Vorsprünge können einen Riesenunterschied zwischen
Konkurrenten ausmachen. Und aus Dresden kommen Innovationen. Im Jahr
2000 hatte Infineon in Dresden die weltweit erste Fertigungsstrecke
für 300-Millimeter-Wafer eröffnet. Auf den größeren Siliziumscheiben
ließen sich mehr Chips gleichzeitig und kostengünstiger herstellen
als zuvor auf 200-Millimeter-Wafern. Heute setzen alle wichtigen
Anbieter auf 300-Millimeter-Fabriken.
Fragt man Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt nach dem
entscheidenden Faktor für den Erfolg Sachsens, hat er ein Bündel
Erklärungen parat: "Qualifizierte Fachkräfte, die bereits
angesiedelten Elektronikunternehmen, eine schnell funktionierende
Verwaltung und die gute Zusammenarbeit mit den Forschern an der TU
Dresden". Keine Übertreibung, bestätigt AMD-Konzernchef Hector Ruiz.
Bislang habe die Fertigung die Ziele immer übertroffen, das
Engagement der Mitarbeiter, deren Ausbildung und die Nähe zu
Forschungseinrichtungen seien vortrefflich. Auch die Kundennähe, etwa
zum weltweit führenden deutschen Automobil- und Maschinenbau, die
einen besonders großen Chip-Bedarf haben, zählt zur Stärke Sachsens.
Es fehlt an ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs
Der VDE sieht in den Markt- und Techniktrends bei Halbleitern eine
umfassende Herausforderung für Elektroingenieure mit weit reichenden
gesellschaftlichen Auswirkungen. Die Industrie sucht als
Nachwuchskräfte fast ausschließlich Ingenieure mit der
Schwerpunktqualifizierung Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik. Die
diesjährigen circa 9.600 Absolventen der Elektrotechnik werden den
Fachkräfte-Bedarf der deutschen Wirtschaft nicht decken können. Denn
nach VDE Hochrechnungen beläuft sich der jährliche Bedarf an
Elektroingenieuren nun auf deutlich über 10.000.

Pressekontakt:

Melanie Mora, Tel. 069 6308-461, melanie.mora@vde.com

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