Kinder einfach mal klettern lassen
Angst vor schweren Verletzungen ist meist unbegründet
Hamburg (ots)
"Huhu, Mama, ich bin hier oben!" Wenn der Nachwuchs aus schwindelerregender Höhe vom Klettergerüst winkt, reagieren Eltern meist entweder mit entspanntem Zurückwinken oder mit nervösem Aufspringen von der Parkbank nebst mahnenden Worten.
Wo aber verläuft die goldene Mitte zwischen elterlicher Vorsicht und kindlicher Waghalsigkeit?
"Wenn es die Situation erlaubt, gilt es abzuwarten und den Nachwuchs alleine machen zu lassen", rät Annette Kuhlig, Expertin für Bewegungsförderung und Prävention bei der Unfallkasse Berlin, in der neuen Ausgabe der Zeitschrift "Sicher zuhause & unterwegs" der Aktion Das sichere Haus (DSH), Hamburg.
Klettern fördert die Entwicklung
Fatal ist es hingegen, beim Anblick des Kinders im Baum oder auf dem Klettergerüst erschrocken zu reagieren oder das Klettern zu verbieten. Klettern fördert die Entwicklung wichtiger körperlicher, motorischer und kognitiver Fähigkeiten. Eltern sollten diesen Lernerfahrungen nicht im Wege stehen.
In den meisten Fällen ist die Angst unbegründet, dass Kindern beim Klettern ein schwerer Unfall zustoßen könnte. Meistens bleibt es bei Prellungen und Zerrungen.
Kletternde Kinder - Verhaltenstipps für Eltern
- Kindern Freiraum geben und sie selbst aktiv werden lassen
- zum Klettern ermutigen, aber nicht drängen
- beobachten und innerlich bereit sein, aber nicht steuern
- Verantwortung übertragen, aber Überforderung vermeiden
- bei Bedarf helfen, aber nicht überbehüten
- Kinder nicht auf Spielgeräte heraufheben, wenn sie die Höhe selbst nicht erreichen
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Über die DSH:
Mehr als 15.500 Menschen sterben pro Jahr durch einen häuslichen Unfall. Die Gesamtzahl häuslicher Unfälle liegt in Deutschland jährlich bei rund sieben Millionen.
Die Aktion Das sichere Haus (DSH) informiert über Unfallgefahren in Heim und Freizeit. Ziel der gemeinnützigen DSH ist ein besserer Unfall- und Gesundheitsschutz für alle.
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