Hausapotheke: Eltern von Kleinkindern sollten Medizinkohle griffbereit haben
Hamburg (ots)
Neugierige Kleinkinder nehmen auf ihren Entdeckungstouren auch schon mal Giftiges in den Mund. Sie kauen und verschlucken zum Beispiel Blätter vom Kirschlorbeerstrauch oder dunkle Efeu-Beeren. Eltern sollten deshalb immer Medizinkohle im Haus, besser: in der abschließbaren Hausapotheke haben. Das rät die Aktion Das sichere Haus (DSH), Hamburg.
Die große, poröse Oberfläche der Medizinkohle bindet Bakterien und Giftstoffe. Sie werden zusammen mit der Kohle nach drei bis vier Stunden auf natürlichem Wege ausgeschieden. Medizinkohle ist daher eine wirksame Erste-Hilfe-Maßnahme, wenn ein Kind nur leichte Vergiftungserscheinungen wie Blässe oder eine leichte Übelkeit zeigt.
Wie wird Medizinkohle eingenommen?
Medizinische Kohle wird meist in Form von gepressten Tabletten ("Compretten") verabreicht. Kleinkindern fällt die Einnahme leichter, wenn die Compretten zerstoßen werden und das entstandene Pulver in einen Brei verrührt wird, zum Beispiel mit einem in reichlich Wasser aufgeweichten Zwieback.
Die empfohlene Dosierung liegt anfangs bei etwa ein bis zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Sie kann während der Behandlungszeit auf etwa 0,25 bis 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht alle zwei bis vier Stunden reduziert werden.
Notruf 112 bei starken Vergiftungen
Treten bei dem Kind starke Vergiftungserscheinungen wie heftige Übelkeit, Benommenheit oder andere Symptome auf, muss der Notruf 112 gerufen oder ein Arzt oder eine Klinik aufgesucht werden.
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Die Aktion Das sichere Haus bietet seit vielen Jahren die kostenlose Broschüre "Achtung, giftig! Kinder vor Vergiftungsunfällen schützen" an. Die Gift-Broschüre wurde 2024 grundlegend überarbeitet. Jetzt gibt es vor allem noch mehr Informationen zu vielen giftigen Pflanzen.
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Mehr als 15.500 Menschen sterben pro Jahr durch einen häuslichen Unfall. Die Gesamtzahl häuslicher Unfälle liegt in Deutschland jährlich bei rund sieben Millionen.
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