DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein
Braunkohlenförderung im Zielkorridor
Neue Kraftwerke erhöhen Nachfrage
Braunkohlenanteil an der Stromerzeugung gestiegen
Köln (ots)
Die deutsche Braunkohlenförderung erhöhte sich im abgelaufenen Jahr um 4,0 Prozent auf 167,7 Millionen Tonnen (Mio. t). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die Inbetriebnahme der Kraftwerke Lippendorf im mitteldeutschen Revier und Boxberg in der Lausitz zurückzuführen. Insgesamt nahm die Stromerzeugung aus Braunkohle um 7,4 Prozent auf 146 Terawattstunden (TWh) zu. Der Braunkohlenanteil an der gesamten Stromerzeugung stieg auf 25,9 Prozent. Die Braunkohle festigte damit ihre Position als zweitwichtigste Verstromungsenergie nach der Kernkraft.
Während im Berichtszeitraum die Braunkohlenförderung im Rheinischen Revier mit 91,9 Mio. t exakt das Vorjahresniveau erreichte, erhöhte sich die Förderung in der Lausitz um 7,8 Prozent auf 55 Mio. t. Im mitteldeutschen Revier erreichte die Förderung 16,4 Mio. t, das waren 19,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Aufgrund des anhaltenden Strukturwandels auf dem Wärmemarkt setzte sich der Absatzrückgang bei der Brikettproduktion fort und verzeichnete ein Minus von rund zwölf Prozent. Bei allen anderen Veredlungsprodukten konnten dagegen Zuwächse verzeichnet werden.
Die im Jahr 2000 erzielte Gesamtförderung bewegt sich im mittelfristigen Zielkorridor der deutschen Braunkohlen-Industrie, deren Förderung zu gut 90 Prozent verstromt wird.
Die Inbetriebnahme des Braunkohlenkraftwerks Boxberg im Oktober des vergangenen Jahres markiert den Abschluss des 15 Milliarden DM-Investitionsprogramms der Berliner VEAG. Der führende ostdeutsche Stromproduzent hat in den zurückliegenden Jahren Altkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 8750 Megawatt (MW), überwiegend Altanlagen mit Wirkungsgraden unter 30 Prozent, stillgelegt. An acht 500-MW-Blöcken wurden Ertüchtigungsmaßnahmen mit dem Ergebnis einer zehnprozentigen Steigerung der Wirkungsgrade durchgeführt. An drei Standorten errichtete das Unternehmen insgesamt vier neue Braunkohlen-Blöcke mit einer Gesamtleistung von 3440 MW: Am Standort "Schwarze Pumpe" im Lausitzer Braunkohlenrevier entstanden zwei Blöcke mit jeweils 800 MW. Das Kraftwerk Boxberg weist 907 MW Leistung auf. Das Kraftwerk Lippendorf, nahe Leipzig, verfügt über eine Leistung von 933 MW. Hinzu kommt hier ein zweiter Block von EnBW/E.ON mit ebenfalls 933 MW sowie das bereits 1996 ans Netz gegangene Kraftwerk in Schkopau (1000 MW). Die neu errichteten Anlagen sind nicht nur die größten ihrer Art weltweit, sie sind mit Wirkungsgraden von über 40 Prozent auch die effizientesten.
Auch im Rheinischen Revier sind beim Kraftwerksmodernisierungsprogramm wichtige Schritte gemacht worden. Durch Modernisierungen im Anlagenbestand (Retrofit), die Ende 2000 abgeschlossen wurden, sind insgesamt 300 MW Leistung hinzugewonnen wurden. Bei gleichbleibender Stromerzeugung muss weniger Rohkohle eingesetzt werden. Das Neubauprogramm ist mit der 1000-MW-Anlage am Standort Niederaußem erfolgreich angelaufen.
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