DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industrie Verein
Kohle zufrieden über mehr Realismus in der Energiediskussion
Braunkohlentag in Dresden
Tagebaue gut ausgelastet
Dresden (ots)
Immer mehr Menschen glauben, dass die Kohle ein wichtiger Teil unserer Energiezukunft ist, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Braunkohle (DEBRIV), Prof. Dr.-Ing. Kurt Häge, zum Auftakt des diesjährigen Braunkohlentages in Dresden. Die breite Diskussion über die Risiken der Energie- und Rohstoffversorgung sorge dafür, so Häge, dass sich wieder mehr Realismus in der Energiediskussion durchsetze.
Die deutsche Braunkohlenindustrie nehme mit Erleichterung zur Kenntnis, dass die Zustimmung vieler Menschen zur Braunkohle deutlich gewachsen ist. Braunkohle sei heute, so Häge, gleichbedeutend mit wettbewerbsfähig und umweltgerecht erzeugtem Strom, hoher inländischer Wertschöpfung und sicherer Beschäftigung. Im mitteldeutschen und Lausitzer Revier sind die Tagebaue derzeit sehr gut ausgelastet und die Kraftwerkskapazitäten werden voll genutzt. Vor dem Hintergrund der geplanten Erweiterung des Kraftwerks Boxberg um einen Block mit 660 MW Leistung laufen intensive Vorbereitungen für die Wiederinbetriebnahme des Tagebaus Reichwalde im Lausitzer Revier. Im rheinischen Revier erreichte das Förderniveau rund 100 Millionen Tonnen. Die Vorbereitungen zur Abraumgewinnung im Anschlussfeld Garzweiler II laufen planmäßig und das Genehmigungsverfahren für den Neubau einer Doppelblockanlage am Standort Neurath mit 2100 MW Kapazität ist weit fortgeschritten.
Auch wenn Marktsituation und Akzeptanz für die deutsche Braunkohle wieder "im Lot sind," sieht der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende noch eine Reihe von Zukunftsaufgaben für die Branche. Unter der Überschrift Clean Coal arbeitet die Braunkohlenindustrie an einem strategischen Ansatz, mit dem langfristig ein Gleichgewicht zwischen der wirtschaftlichen Energieversorgung, der Versorgungssicherheit und den Umweltanforderungen erhalten bleibt. Durch Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben soll die Effizienz neuer Kraftwerke weiter gesteigert werden. Diesbezügliche Forschungsarbeiten werden von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Deutschland mit Unterstützung der Bundesregierung und der EU-Kommission intensiviert.
Hocheffiziente Kraftwerke sind auch Voraussetzung für die Entwicklung neuer Technologien zur Abscheidung und Lagerung von CO2. In Deutschland gibt es durch die Einbeziehung der vorhandenen breiten Forschungslandschaft, das wachsende Engagement der öffentlichen Hand und der Industrie gute Voraussetzungen, auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle zu erringen. Ziel sollte sein, über Pilot- und Demonstrationsvorhaben bis etwa 2020 eine erste industrielle Anwendung zu erreichen. Im Zusammenhang mit der Vision eines CO2-freien Kraftwerkes wies der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende darauf hin, dass es in Europa und vielen Teilen der Welt noch erhebliches Modernisierungspotenzial in alten Kraftwerken gebe. Effizienzsteigerung bleibe die Priorität Nr. 1.
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