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Hochschulen fordern mehr Freiraum bei der Verwendung von Studiengebühren

Hamburg (ots)

Große deutsche Universitäten fordern in der ZEIT
mehr Freiraum bei der Verwendung von Studiengebühren. Anders als 
bislang sollten die Hochschulen die Möglichkeit erhalten, mit den 
Geldern auch neue Professoren einzustellen. "Es liegt doch auf der 
Hand, dass Studenten von nichts mehr profitieren als von zusätzlichen
Hochschullehrern", sagt Bernhard Stöckhert, Prorektor der 
Ruhr-Universität Bochum. "Wir würden das Geld ja gerne einsetzen, um 
mehr Hochschullehrer einzustellen, aber genau das dürfen wir nicht", 
beklagt Barbara Jürgens, Vizepräsidentin der TU Braunschweig.
Um öffentlicher Kritik vorzubeugen, haben die Länder bei der 
Verwendung der Gebühren enge Grenzen gesetzt. Studiengebühren dürfen 
derzeit weder die Forschung noch die Grundausstattung einer 
Hochschule finanzieren, sondern sollen einzig und allein den 
Studenten zugute kommen, die sie bezahlt haben. Die Bezahlung 
hauptamtlicher Dozenten gehört zur Grundausstattung, zudem enthält 
jede Professur einen Forschungsanteil. In einigen Ländern ist die 
Einstellung zusätzlicher Hochschullehrer über Studiengebühren zwar 
theoretisch möglich, hochschulrechtlich jedoch äußerst kompliziert.
So haben sich die meisten Hochschulen zur Sicherheit darauf 
verlegt, die Studiengebühren für zusätzliche Tutorien, 
Mentorenprogramme, längere Bibliotheksöffnungszeiten und eine bessere
technische Ausstattung auszugeben. Auf Dauer dürfte diese Strategie 
jedoch nicht funktionieren, betont Frank Ziegele vom Centrum für 
Hochschulentwicklung (CHE): "Wenn der 20. Beamer angeschafft ist und 
überall neue Computer stehen, stellt sich die Sinnfrage."
Zuletzt hatte der Deutsche Hochschulverband (DHV), die Vertretung 
der Professoren, das schlechte Betreuungsverhältnis an deutschen 
Hochschulen kritisiert und gefordert, aus Studiengebühren neue 
Professuren zu finanzieren. Auf einen Professor kommen laut DHV 
derzeit 60 Studenten.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 26 vom 21. Juni 2007 senden 
wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

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