BDI-Chef Thumann hat nichts gegen staatliche Investoren aus China
Hamburg (ots)
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, hat keine Bedenken gegen mögliche Milliardeninvestitionen staatlicher chinesischer Anlagefonds. "Ich bin ein Verfechter des freien Kapitalverkehrs. Dass die Chinesen über ganz erhebliche Devisenreserven verfügen und sie im Ausland investieren wollen, auch in Deutschland, dagegen habe ich gar nichts", sagte der Unternehmer in der ZEIT. Er wies jedoch darauf hin, "dass China noch nicht von einer Regierung geführt ist, die demokratisch gewählt ist, wie wir uns das vorstellen und wünschen."
Thumann würde wenige Bereiche vor chinesischen Käufern schützen wollen: "Eine Ausnahme ist die Wehrtechnik. Wenn Staatsfonds aus manchen Ländern Interesse an EADS bekunden würden, wäre ich dagegen", sagte er. Außerdem denke er an Ausnahmen für "Bereiche wie Software, IT und Kryptologie". Thumann will die gezielte Informationsgewinnung per Kaufvertrag unterbinden: "Wenn aus dem Ausland - sei es aus China, Russland oder aus anderen Ländern, die viel Geld haben - gezielt politisch versucht wird, Know-how abzuziehen und kein unternehmerisch-wirtschaftliches Interesse besteht, dann sollte die Politik für solche Konstruktionen internationale Instrumente prüfen", sagte der Unternehmer, der für seine eigene Firma chinesische Teilhaber ausschließt.
Thumann nahm an der jüngsten Chinareise von Bundeskanzlerin Angela Merkel teil und betreibt eine Fabrik für Batterie-Teile in dem Land.
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Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 36 vom 30. August 2007
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