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Schüler aus schwachen Grundschulklassen leichter aufs Gymnasium

Hamburg (ots)

Durchschnittliche Schüler haben bessere Chancen
auf eine Empfehlung für das Gymnasium, wenn sie aus 
leistungsschwachen Grundschulklassen kommen. Zu diesem Schluss kommt 
der Psychologe Ulrich Trautwein in einer Studie des 
Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Verantwortlich sei der so
genannte Referenzgruppen-Effekt, sagt Trautwein der ZEIT: Demzufolge 
ist bei vergleichbarer Schulleistung die Wahrscheinlichkeit für eine 
Gymnasialempfehlung umso geringer, je stärker die Leistung der 
Klassenkameraden ist. "Viele Lehrer können die Leistungen ihrer 
Schüler im Vergleich mit Schülern anderer Klassen nicht korrekt 
einschätzen", so Trautwein.
Für die Studie haben Trautwein und seine Kollegen in fast 50 
Klassen Leistungstests durchgeführt, die Schulnoten erfragt sowie die
Übertrittsempfehlungen und den Übertritt selbst erfasst. Der 
Referenzgruppen-Effekt, so das Ergebnis, wirkt sich auch auf die 
Selbsteinschätzung der Kinder aus: "Wer als ordentlicher Schüler in 
eine besonders leistungsstarke Klasse kommt, sieht sich deshalb 
plötzlich nur noch als unterer Durchschnitt - mit allen Konsequenzen 
für Motivation und Lernfreude", sagt Trautwein.
Dennoch rät der Bildungsforscher, Kinder nicht absichtlich in 
schwache Klassen zu schicken. Denn die Entwicklung der Schulleistung 
in einem anregenden Umfeld verlaufe besonders gut.

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 37 vom 6. September 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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