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Däubler-Gmelin will deutsche Polizisten nach Darfur schicken

Hamburg (ots)

Die SPD-Politikerin Herta Däubler-Gmelin,
Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte, fordert den
Einsatz deutscher Polizisten in den Flüchtlingsregionen im Tschad an 
der Grenze zum Sudan. "Wir waren in den Lagern bei Ghoz Beida. Von 
dort müssen die Frauen zum Sammeln von Feuerholz in die fünf bis zehn
Kilometer entfernten Berge gehen, dabei werden sie häufig überfallen 
und misshandelt. Es fehlen Polizisten und vor allem Polizistinnen, um
die Frauen zu schützen. Deshalb habe ich Innenminister Schäuble 
aufgefordert, durch die Bundespolizei bei der Ausbildung von 
Polizeikräften im Tschad zu helfen. Geld dafür stünde zur Verfügung",
sagt Däubler-Gmelin der ZEIT nach einer Reise ins Lager der 
Darfur-Flüchtlinge im Tschad.
Weniger drängend ist die SPD-Politikerin bei der Forderung nach 
einem Militäreinsatz in der Krisenregion: "Ich bin zurückhaltend, was
Militärmissionen bei so komplexen Konflikten angeht. Uns haben die 
Experten vor Ort empfohlen, sie auf gar keinen Fall unter 
französischem Kommando durchzuführen, wie das bisher vorgesehen ist",
sagt sie. Die Franzosen seien die ehemaligen Kolonialherren und eng 
verbündet mit Idris Déby, dem Präsidenten des Tschad. "Eine 
EU-Mission unter ihrer Führung würde auf große 
Glaubwürdigkeitsprobleme in der Bevölkerung stoßen", sagt 
Däubler-Gmelin.
Die SPD-Politikerin setzt sich für ein Vorgehen gegen sudanesische
Politiker ein: "Sanktionen gegen die politische Elite können durchaus
Wirkung haben. Sie müssen zum Gesamtpaket des UN-Sicherheitsrats 
gehören, und dieser muss sich gegenüber Khartum auch durchsetzen."

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 39 vom 20. September 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de )

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