Jane Fonda möchte noch einen "sexy, sinnlichen Film" drehen
Hamburg (ots)
Die fast 70 Jahre alte US-Schauspielerin Jane Fonda möchte noch einen Film drehen: "Einen Film, in dem es um Erotik im Alter geht. Einen sexy, sinnlichen Film über ältere Frauen", sagt die 69-Jährige der ZEIT. Leider bekomme sie aber "nicht mehr so viele Angebote" für Rollen. Falls aus dem Film nichts werde, habe sie noch ein Buchprojekt in Vorbereitung: "Ich werde ein Buch über das Altern schreiben, das sich vor allem an Frauen richtet. Ich führe eine Menge Interviews dafür", sagt sie.
Auch Jahrzehnte nach ihrem Kampf gegen den Vietnamkrieg gilt die Tochter von Henry Fonda den US-Konservativen nach ihrer Wahrnehmung immer noch als "ein enormes Symbol für Verrat. Für Vaterlandsverrat, weil ich während des Krieges nach Nordvietnam gereist bin. Für Klassenverrat, weil ich für meine privilegierte Herkunft hätte dankbar sein sollen. Für Geschlechterverrat, weil ich plötzlich nicht mehr das Frauchen aus Barbarella war, das allen gefiel."
Über ihre Wandlungen vom angepassten Blondchen zur politischen Aktivistin und zur Aerobic-Königin der achtziger Jahre sagt sie: "Ich habe mich so oft verändert, dass mich selbst meine eigene Tochter ein Chamäleon nennt." Über ihre Aerobic-Karriere sagt sie: "Natürlich gefällt es mir nicht, dass mich eine ganze Generation nicht als Schauspielerin kennt, sondern nur als die Tante mit den Stulpen, die in Mamas Fernseher rumhampelte. Trotzdem ging es bei Aerobic nicht nur um Äußerlichkeiten. Es war für viele auch eine Form der Selbstfindung und der Beginn eines neuen Körperbewusstseins." Später habe sie eingesehen, dass ihr Fitnesswahn zu weit gegangen sei; schließlich habe sie 30 Jahre lang an Bulimie und Magersucht gelitten.
Die Atmosphäre in ihrer Familie jedoch beschreibt Jane Fonda als bedrückend: "Mein Vater konnte mir und meinem Bruder Peter gegenüber keine Gefühle äußern. Er wirkte immer abweisend, kritisch, desinteressiert. Als meine Mutter zunehmend depressiv wurde und in die Psychiatrie kam, wurde darüber nicht gesprochen. Auch sagte mir niemand, dass meine Mutter Selbstmord verübt hatte. Als ich dreizehn war, hieß es eines Tages, sie sei an einem Herzinfarkt gestorben. Ein Jahr später blätterte ich in der Schule eine Zeitschrift durch und las, dass sie sich die Kehle durchgeschnitten hatte."
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Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 42 vom 11. Oktober 2007
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