Kulturwissenschaftler wollen mehr an Klima-Debatte teilnehmen
Hamburg (ots)
Die drei deutschen Kulturwissenschaftler Ludger Heidbrink, Claus Leggewie und Harald Welzer fordern ihr Fach auf, sich stärker an der Klima-Debatte zu beteiligen. Die Forscher des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen weisen in der ZEIT darauf hin, dass sich die Folgen des Klimawandels in erster Linie sozial und kulturell bemerkbar machten. Die derzeit von Natur- und Technikwissenschaftlern dominierte Auseinandersetzung mit dem Thema sei zwar durch eine genaue Faktenanalyse gekennzeichnet, was die physikalische Dimension des Problems betreffe, habe aber erhebliche Defizite bei dessen Einordnung in politische und gesellschaftliche Zusammenhänge. So blieben wesentliche Fragen offen.
Als Beispiele für klimarelevante Fragen an Kulturwissenschaftler nannten die Forscher um Leggewie: "Was macht Menschen krisenresistent, überlebensfähig, abgeklärt gegenüber solchen Schreckensszenarien? Wie lernen sie, die technisch-naturwissenschaftliche Risikoexpertise kritisch zu lesen, wie übersetzt man kosmische Gefahren in regionale und lebensweltliche Parameter? Und wie begegnet man den üblichen Strategien der Risikoabwälzung und dem pseudorationalen Verhalten derjenigen, die immer erst mal andere handeln lassen?" Diese Fragen zu beantworten sei im Umgang mit dem Klimawandel entscheidender, als Appelle, kleinere Autos zu kaufen und Elektrogeräte nicht auf stand by zu schalten, kritisieren die Essener Wissenschaftler.
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Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 45 vom 31. Oktober 2007
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