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Jonathan Meese: "Ich bin eine Ameise der Kunst"

Hamburg (ots)

Der Künstler Jonathan Meese sieht seine Rolle als Künstler als eher bescheiden an: "Ich bin eine Ameise der Kunst", sagt er dem ZEITmagazin LEBEN. "Bilder sind Befehle. Nämlich: Spiel! Das kann jeder, das ist nichts Besonderes. Man muss nur von sich absehen", sagt Meese, der als Künstler vor nichts zurückscheckt: Performances mit Hitlergruß, sich als Fotomodell mit Dollarscheinen bekleben lassen und in dem Film Das Herz ist ein dunkler Wald einen Kurzauftritt als Jesus Christus absolvieren. Angst vor einem Zusammenbruch kenne er nicht: "Davon gehe ich nicht aus, weil es um die Sache geht, nicht um mich. Man darf nicht klein beigeben, man muss immer nach vorne arbeiten", sagt er.

Nach Ansicht von Meese sollte Kunst eine aktivere Rolle im gesellschaftlichen Leben einnehmen: "Ob Kommunismus, Nationalsozialismus, das alte Ägypten oder das alte Rom, nichts kommt wieder. Von der Straße kann ich mir auch keine Revolution mehr erhoffen, der Mensch schafft das nicht. Wir sollten etwas anderes sich lostreten lassen, der Vulkan der Kunst möge ausbrechen." Und fährt fort: "Das Tolle an der Kunst ist, sie ist ein Sandkasten, in dem jeder willkommen ist. Da gibt es so etwas wie Hautfarben nicht, da gibt es keine Wichtigkeiten, keine Religionen. Das Ich wird total relativiert." Sein Wunschtraum sei, "dass die ganze Welt eine Bühne ist. Auf der Bühne ist eine Waffe eine Spielzeugwaffe, Blut ist immer Kunstblut, Geld immer Spielgeld".

Meese zeigt im Februar mit Georg Baselitz bei Contemporary Fine Arts in Berlin seine Werke.

Pressekontakt:

Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 4 vom 17. Januar 2008 senden
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