Regisseur Paul Thomas Anderson liefert Höhepunkt der Berlinale
Hamburg (ots)
Der Regisseur Paul Thomas Anderson ("Boogie Nights", "Magnolia") liefert mit seinem neuen Film "There Will Be Blood" über den Aufstieg und Fall eines Ölmagnaten einen der Höhepunkte der 58. Berlinale. Der Film über die Gier nach dem Geld wirft einen Blick zurück, aber auch nach vorn in die Zukunft des Kapitalismus: "Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet doch, welchen Preis wir für den Fortschritt bezahlen wollen. Welchen Preis muss der Held für seinen Reichtum bezahlen? Zu welchem Tausch ist er bereit. Hat es Sinn, für den Reichtum den Verlust seiner Familie in Kauf zu nehmen? Reicht uns das, um zu überleben? Ich glaube nicht", sagt Anderson der ZEIT.
Eines der Kernprobleme der modernen Gesellschaften sieht Anderson in ihrem Verhältnis zur Natur: "Behandelt man die Natur so, als sei sie ein Monster, dann wird sie früher oder später zurückschlagen. Sie wird ja von uns ständig herausgefordert. Doch diesen Kampf können wir nicht gewinnen. Und wenn wir die Natur dennoch einmal besiegen sollten, dann ist es ein Pyrrhussieg. Unser Verhältnis zur Natur war von Anfang an ein Kampf, und dieser Kampf ist das Problem."
Anderson wehrt sich dagegen, seinen Film auf eine politische Botschaft zu reduzieren: "In Zeiten wie unseren, die ja irgendwie geisteskrank sind, war es schon immer die Aufgabe von Schriftstellern und Autoren, sich ihre Gegenwart vorzuknöpfen. Aber bei meinem Film verhält es sich anders. Ich weiß, dass wir einen Film über Öl und Religion gedreht haben, ich bin ja nicht blöd. Dennoch wollte ich keinen Film machen, der bloß ein politisches Statement darstellt. Vielmehr wollte ich einen ganz altmodischen Zweikampf drehen, einen Kampf auf Leben und Tod. Politische Filme können gefährlich werden, wenn sie nicht mehr unterhaltsam sind. Ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass ein Film vor allem eines sein muss: nämlich unterhaltsam."
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