Iran zieht sich aus deutschen Aktien zurück
Hamburg (ots)
Der Iran löst seine Wertpapierbestände in Deutschland auf. Wie aus Daten der Bundesbank hervorgeht, die der DIE ZEIT vorliegen, hat das wegen seines Atomprogramms international in der Kritik stehende Land allein im ersten Quartal dieses Jahres per saldo deutsche Aktien, Investmentzertifikate und Anleihen im Wert von 11 Millionen Euro verkauft. Auch 2007 überstieg der Wert der Verkäufe jenen der Käufe um 22 Millionen Euro.
Wirtschaftliche Erwägungen allein können die Auflösung der Depots laut Experten nur schwer erklären. Alle anderen ausländischen Investoren haben im gleichen Zeitraum massiv Geld nach Deutschland gebracht. Im ersten Quartal flossen per saldo 7,7 Milliarden Euro aus dem Ausland in die heimische Wertpapiermärkte. Auch Iran hatte noch im Jahr 2005 seine Bestände in Deutschland um 214 Millionen Euro aufgestockt.
Vermutet wird, dass die Angst vor neuen Finanzsanktionen für die Auflösung der Depots verantwortlich ist. Die EU hat diese Woche beschlossen, Guthaben der iranischen Bank Melli in Europa einzufrieren. Das Institut unterhält eine Filiale in Hamburg und wird verdächtigt, das Atomprogramm mitzufinanzieren. Die USA haben das Vermögen der Bank Melli in den Vereinigten Staaten bereits 2007 auf Eis gelegt.
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