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Iris Berben warnt vor "neuen Rechten in Anzügen" und bekennt sich zur SPD

Hamburg (ots)

Nach Ansicht der Schauspielerin Iris Berben ist die Gefahr durch Rechtsextremismus in Deutschland lange vernachlässigt worden. "Ich finde, dass eine ganze Zeit lang recht lässig mit dem Thema umgegangen wurde. Man hat das abgetan und reduziert auf die Stiefelträger und die Glatzen und versäumt, die NPD ernst zu nehmen und die neuen Rechten, die mit den Aktentaschen", sagt Berben der ZEIT, die sich seit über 30 Jahren für das Existenzrecht Israels und gegen das Vergessen des Holocaust einsetzt. Sie selbst bekomme inzwischen auch Briefe mit Beschimpfungen von Rechtsanwälten und Ärzten. "Das sind nicht mehr die dumpfen anonymen Drohungen wie früher, die haben ein gutes Gewissen, die geben auch ihre Adresse oft an", sagt die Schauspielerin.

Berben bekennt sich zur SPD, schließt aber für sich ein weitergehendes, aktives politisches Engagement aus. Dass sie sich nie zu einer aktiven politischen Rolle entschlossen habe, bedauere sie nicht, sagt die Schauspielerin, die unter anderem in der Rolle der TV-Kommissarin Rosa Roth bekannt wurde. "Weil ich es nicht kann. Weil mir nach wie vor meine ganze Emotionalität im Wege stehen würde." Als Politikerin werde das Publikum sie "niemals" erleben.

Berben erklärt zugleich, dass sie regelmäßig SPD-Veranstaltungen besuche: "Natürlich wird man auch instrumentalisiert, das weiß ich. Aber von der SPD habe ich mich gerne instrumentalisieren lassen, weil ich es ganz bewusst gemacht habe. Ich komme aus einem Arbeiterhaushalt." Derzeit herrsche bei den Sozialdemokraten zwar Ratlosigkeit, "aber ich denke dann: In guten wie in schlechten Zeiten - wenn ich das mit dem Lewy schon nicht hingekriegt habe". Berben hatte sich 2006 nach 32 Jahren von ihrem Lebensgefährten Gabriel Lewy getrennt.

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 34 vom 14. August 2008
senden wir Ihnen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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