Berühmte Sitzenbleiber schildern Weg zur Karriere
Hamburg (ots)
Wer in der Schule sitzen geblieben ist, kann später immer noch berühmt werden. Das beweisen die Karrieren mehrerer sehr bekannter Sitzenbleiber, die im ZEITmagazin schildern, wie sie es trotzdem geschafft haben.
Iris Berben, Schauspielerin: "Ich habe kein Abitur und habe lange unter diesem Minderwertigkeitskomplex gelitten. Aber meine Mutter sagt immer: Vielleicht war genau das der entscheidende Antrieb für deine spätere Karriere." Als sie die 7. Klasse wiederholen musste, habe sie dem Lehrer die Hauptschuld gegeben, "obwohl ich ja selbst verantwortlich war. Hätte ich nur ein wenig gelernt ... Es war ein Schock, eine Strafe."
Christian Wulff, niedersächsischer Ministerpräsident: "Wenn man in Klasse 5 und 7 in Englisch und Französisch kaum Vokabeln lernt, ist es absehbar, dass man scheitert. Ich kenne wenige, die mehr aus Siegen als aus Niederlagen gelernt haben." Wulffs Eltern waren "wenig amüsiert, aber sie haben es nicht als Katastrophe gesehen. Sie haben mir viel zugetraut". Sein Tipp für Sitzenbleiber: "Neu anzufangen ist auch eine Chance, wie die Reset-Taste beim Computer."
Oliver Korittke, Schauspieler: "Es war eine coole Zeit. Ich blieb sitzen, weil ich damals schon drei Filme gemacht habe. Die Lehrer konnten mich nicht bewerten, weil ich nie da war. Die neue Klasse war zum Glück lustiger als die alte. Es war nur blöd, es den Eltern zu sagen." Als er mit 15 Jahren von der Schule abging, hatte er nicht einmal den Hauptschulabschluss. "Mir blieb nichts anderes übrig, als Schauspieler zu werden."
Uwe Ochsenknecht, Schauspieler: Er wiederholte drei Klassen. Gefragt, wie er es mit den schulischen Leistungen seiner Kinder halte, sagt er: "Was heißt ich? Das sollen die Jungs mal selbst halten. Die sind alt genug, um zu checken, was sie brauchen und wollen und was nicht. Falls sie später merken, dass ihnen ein Abschluss fehlt, können sie den ja immer noch nachmachen. Je früher dieser unsinnige, für alle Familienmitglieder aufreibende Schulstress vorbei ist, desto besser. Für alle."
Die kompletten ZEIT-Beiträge der ZEIT Nr. 44 vom 23. Oktober 2008 senden wir Ihnen für Zitierungen gern zu.
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