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Paolo Conte vergleicht seine Stimme mit knarzender Tür

Hamburg (ots)

Der italienische Gesangsstar Paolo Conte ist höchst unzufrieden mit seiner Stimme. "Mir hat meine Stimme nie gefallen. Sie klingt wie das Knarzen einer rostigen Tür. Deshalb habe ich erst 1974 angefangen, selbst zu singen", sagte Conte der ZEIT. Vorher hatte der 71-Jährige vor allem für andere Sänger geschrieben.

Conte fand über den Blues zur Musik, wie er erklärte: "Vielleicht ist da eine kollektive Traurigkeit meiner Generation, der durch den Krieg so viel Lebensfreude genommen wurde. Als ich klein war, hatte Mussolini den Jazz verbieten lassen. Doch meine Eltern scherten sich nicht drum, hörten im Wohnzimmer heimlich importierte Platten. Mein Vater, ein Freizeitpianist, spielte manche der Songs sogar auf dem Klavier - und ich saugte ihre elektrisierende Sinnlichkeit in mich auf. Später versuchte ich, es ihm gleichzutun."

Am Anfang seiner Karriere hat Conte vor allem vor Männern gesungen: "Sie konnten sich in meinen Geschichten wiederfinden - und mir hat ihre Anteilnahme enorme Befriedigung verschafft. Die Frauen kamen erst später dazu, sie wollten wohl erfahren, was ihre Männer so beschäftigt."

Contes erste Liebe aber galt der Malerei: "Ich habe schon den Pinsel geschwungen, bevor ich meinen ersten Song komponiert habe. Es kostet mich einfach weniger Überwindung, vor einer Staffelei zu stehen als diese Brummel-Stimme auf die Bühne zu tragen. Doch dann hat sich mein Handicap als Gewinn herausgestellt: Weil ich mit dem Gesang mehr ausdrücken kann als mit jedem Bild."

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der nachfolgenden Meldung senden wir
Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte
an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)

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