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Wikipedia-Mitbegründer Wales erwartet Umbrüche im Internet

Hamburg (ots)

Der Mitbegründer der Online-Enzyklopädie Wikipedia, Jimmy Wales, erwartet für die nächsten Jahre gigantische Umbrüche in der Onlinewelt. Dem ZEITmagazin sagte er: "In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird die nächste Milliarde ans Internet andocken: Menschen aus Indien, China, Südamerika und Afrika. Immer mehr werden weltweit ihre Stimme erheben. Die Preise für Kommunikation werden weiter sinken, viele werden öfter ein Handy in der Hand halten als eine warme Mahlzeit. Je rasanter der digitale Fortschritt, umso schwieriger wird es, Zensur im Internet auszuüben. Das werden auch autoritäre Regime wie in China merken."

"Neue Technologien werden die Medizin weiter verändern", sagte Wales. "Die neuesten Herzschrittmacher können schon jetzt eigenständig Signale an die Ambulanz senden, noch bevor der Patient merkt, dass er gleich umkippen wird. Ich stelle mir einen Chip vor, der implantiert wird, um alle möglichen Warnsignale direkt an uns weiterzugeben: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Überzucker. Einmal pro Woche würde er uns zusätzlich per Mail mahnen: 'Ihre Herz- und Blutwerte waren diese Woche in Ordnung, aber Sie haben Ihre Übungen vergessen!'."

Aber auch die Bildung würde revolutioniert, sagte Wales weiter. "Frontalunterricht durch Lehrer, die Stoffe nach vorgeschriebenen Plänen in die Hirne unserer Kinder hämmern, hat mit der Art, wie junge Menschen heute lernen, nichts mehr zu tun. Sie werden die Welt zunehmend selbst entdecken und dabei ihren eigenen Interessen folgen. Die Sprachlabore unserer Kindheit - Schnee von vorgestern. Ich glaube, dass wir in spätestens 20 Jahren mithilfe moderner Computerprogramme jede Sprache dieser Welt rasend schnell lernen können."

Pressekontakt:

Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 51 vom 11. Dezember 2008
senden wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie
sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)

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