Cornelia Funke: "Ich hätte gerne einen Drachen in meinem Garten"
Hamburg (ots)
Die Kinderbuchautorin Cornelia Funke ("Tintenherz") träumt im ZEITmagazin von einem Unverletzlichkeitszauber für ihre Kinder: "Ich habe oft große Angst um die beiden. Vor allem seit mein Mann vor einigen Jahren an Krebs gestorben ist. Wenn man so einen Verlust erlebt hat, erscheint es einem realistisch, dass auch anderen geliebten Menschen Leid widerfährt." Noch immer tauche ihr Mann regelmäßig in ihren Träumen auf: "Es sind ganz alltägliche Situationen, wir essen gemeinsam oder streiten uns, er ist einfach wieder da."
"Auf einem Drachen zu reiten", sei ihr großer Traum. "Drachen sind für mich das Symbol der Natur. Ich mag ihre Größe, ihre Kraft. Kaum eine Kreatur, die der Mensch ersonnen hat, ist so gewaltig wie ein Drache. Ich hätte gerne einen Drachen in meinem Garten", sagte die Autorin.
Gern würde Funke mit einer Zeitmaschine das 12. und 13. Jahrhundert besuchen: "Ich träume seit Jahren davon, für ein paar Wochen ein marodes Schloss in Schottland zu mieten und dort einen Ritterroman zu schreiben. Zuvor würde ich ins mittelalterliche England reisen. Heute spielt sich das Leben doch meist hinter verschlossenen Türen ab. Auf romantische Weise träume ich von einer Zeit, in der das Leben unmittelbarer war und auf der Straße stattfand; in der alle erleben konnten, wie gebacken, geschlachtet und auch gestorben wird. Das ist uns abhandengekommen. Dadurch sind wir zwar seltener mit Grausamkeit und Tod konfrontiert, ich frage mich aber, ob es so gut ist, dass viele beängstigende Erfahrungen aus dem Alltag wegzensiert werden."
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