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Luc Bondy sieht nur Trostlosigkeit im deutschen Theater

Hamburg (ots)

Luc Bondy, 61, Theaterregisseur und Leiter der
Wiener Festwochen, hat mit dem deutschen Gegenwartstheater 
abgerechnet: Bis auf wenige Ausnahmen ist das deutsche Theater "in 
einem furchtbaren Vakuum. Ich sehe überall Trostlosigkeit", sagte er 
dem ZEITmagazin. "Es gibt eine Gruppe von Theaterleuten in Hamburg, 
Berlin und Frankfurt, die den Mainstream bestimmen. Was ich da sehe: 
viel Konservatives, viel Genormtes, wenig Fantasie."
Über seinen Freund, den großen Regisseur Peter Zadek, der dieses 
Jahr starb, sagte er: "Er mochte nie, was andere machten, dabei 
benahm er sich stets sehr brüderlich." Zadek empfand Schauspieler 
sehr schnell als eitel. Bruno Ganz, einer der bekanntesten deutschen 
Akteure, sei "ein sehr schwieriger Fall für einen Regisseur ... Auf 
eine besondere Weise ist er autistisch, nicht zu beeinflussen." Über 
sich selbst sagt Bondy, er sei so eitel, dass er eine eigene Technik 
entwickelt habe, um sich beim Rasieren nicht im Spiegel anschauen zu 
müssen.
Der gebürtige Schweizer leitete in den achtziger Jahren die 
Berliner Schaubühne, er hatte zuletzt mit schweren Krankheiten zu 
kämpfen. "Ich habe in einer schlimmen Zeit mal sehr viel Mozart 
gehört ... Aber tröstet das? Wenn starke physische Schmerzen dabei 
sind, sicher nicht. Da gibt es nur eines, was hilft: 
Morphiumspritzen."

Pressekontakt:

Das komplette ZEITmagazin-Interview senden wir Ihnen für Zitierungen
gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)

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