Großbanken wollen vom Schwarzgeld die Finger lassen
Hamburg (ots)
Der am Montag in Zürich von elf Großbanken verabschiedete Geldwäschekodex Wolfsberger Prinzipien soll die Macht des Bankgeheimnisses, wenn es dazu missbraucht wird, kriminelle Kontoinhaber vor Ermittlungen zu schützten. Dies ist nach Meinung von Peter Eigen, Vorsitzender der Nichtregierungsorganisation Transparency International nur ein "erster Schritt in die richtige Richtung". In der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT sagt Eigen, seine Organisation werde die Banken "weiterhin sehr genau beobachten" um Verstößen gegen die Prinzipien aufzudecken. Laut Eigen haben die jüngsten Skandale gezeigt, dass der Staat beim Kampf gegen die Geldwäsche versagt habe. Er forderte deshalb, dass "sich die beteiligten Akteure zusammensetzen, um auf Grundlage des neuen Kodex über eine bessere Regulierung des Finanzsektors nachzudenken."
Der Wolfsberger Prinzipien genannte Kodex war am Montag auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Zu den Großbanken gehören u. a. die Schweizer UBS, die Chase Manhattan Private Bank, USA, die Sociétè Générale, Frankreich, die Barclays Bank, England - als einziges deutsches Institut hat die Deutsche Bank die Richtlinien unterzeichnet.
Transparency International mit Sitz in Berlin, hat sich den Kampf gegen die Korruption auf die Fahnen geschrieben und war an der Formulierung der Prinzipien beteiligt.
PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 45/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 02. November 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei.
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