Kate Bush: "Die Musikindustrie ist ein brutales Gewerbe"
Hamburg (ots)
Kate Bush, 52, eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Popgeschichte, erklärt, sie habe bis heute ein distanziertes Verhältnis zu ihrer Branche: "Ich war sechzehn, als ich Mitte der siebziger Jahre von einer großen Plattenfirma unter Vertrag genommen wurde", sagte Bush dem ZEITmagazin. "Damals hätte ich mir genauso gut ein Studium der Psychologie vorstellen können." Sie habe dann "das Glück" gehabt, mit ihrer Musik schnell erfolgreich zu werden: "Denn dadurch wurde ich ermuntert, immer weiterzumachen. Sein Leben der Kunst widmen zu können - das ist märchenhaft."
Aber die Sängerin macht auch Einschränkungen: "Die Musikindustrie ist ein brutales Gewerbe", sie habe immer hart für ihre Freiheit kämpfen müssen. "Das fing schon an mit meiner ersten Single, Wuthering Heights, die mich bekannt machte. Die Plattenfirma wollte sie ursprünglich nicht, sie hatten ein anderes Lied ausgesucht, und ich musste lange mit ihnen streiten, um sie von meiner Meinung zu überzeugen. Weil ich aber das Glück des schnellen Erfolges hatte, hörte man mir seither aufmerksamer zu."
Im Laufe der Jahre habe sie sich "immer mehr Unabhängigkeit erkämpft" und sei "mittlerweile in der luxuriösen Situation, dass ich meine Musik machen und veröffentlichen kann, wie ich Lust habe. Vor meinem letzten Album Aerial hatte ich zwölf Jahre lang keine neue Platte rausgebracht. Das ist im Musikgeschäft eine Ewigkeit. Einmal pro Jahr rief mich damals ein höflicher Mann von der Plattenfirma an und fragte dezent nach dem Stand der Dinge. Aber ich ließ mich nicht drängen."
Es sei "faszinierend zu beobachten, was sich manche Leute zusammenreimen, wenn jemand so gegen die Regeln verstößt wie ich. Es geisterten wilde Gerüchte über mich herum, es gab die absurdesten Vorstellungen davon, wie ich wohl meine Zeit verbringe." In Wahrheit hatte Kate Bush einen Sohn bekommen "und beschlossen, ihm in den ersten Jahren seines Lebens so viel Zeit wie nur möglich zu widmen. Dass ich die Freiheit hatte, so etwas zu entscheiden: das ist ein Traum".
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