Exklusiv in der ZEIT
Botho Strauß Essay: "Wollt ihr das totale Engineering?"
Hamburg (ots)
Der Erzähler und Dramatiker Botho Strauß (Jahrgang 1944) fordert in einem Exklusiv-Beitrag in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT dazu auf, über das technische Zeitalter hinauszudenken. Er schreibt: "Das Technische scheint seine Endlichkeit selbst zu ermessen, sonst würde es nicht derart überstürzt das Reservoir des Möglichen plündern und erschöpfen. Die kopernikanische Wende, als die man die endgültige Entschlüsselung des Humangenoms begrüsst, stösst auf kein Weltbild mehr, das sie umstürzen könnte." Ihn aber interessiere, so Strauß, das Erschließbare am Menschen grundsätzlich weniger als das Unerschließbare. "Es ist, davon bin ich überzeugt, in unverminderter Fülle vorhanden und wird auch durch die raffiniertesten Entschlüsselungstechniken nicht aus ihr vertrieben werden."
Der Essay, der unter dem Titel "Wollt ihr das totale Engineering?" erscheint, kritisiert die Herrschaft der technisch-ökonomischen Intelligenz, beklagt den Verlust von Kultur und Gedächtnis und die Entfernung des Menschen von Gott.
Botho Strauß, Autor zahlreicher Prosabände ("Der junge Mann", "Wohnen Dämmern Lügen") und häufig gespielter Dramen ("Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle", "Schlusschor"), hatte 1993 mit seinem Essay "Anschwellender Bocksgesang" großes Aufsehen erregt. Dies ist sein erster Zeitungsbeitrag seit langem.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 52/2000 mit Erstverkaufstag am Mittwoch, 20. Dezember 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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