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ZEIT: Gen aus der Steinzeit

Hamburg (ots)

Australische Wissenschaftler haben Erbmaterial aus
62.000 Jahre alten menschlichen Skelettresten isoliert, berichtet in
ihrer jüngsten Ausgabe die Wochenzeitung DIE ZEIT. Der Vergleich mit
der Gensequenz heutiger Menschen zeigt nach Ansicht der Forscher,
dass der als "Lake Mungo 3" bekannte frühe Australier sich genetisch
von der heutigen Menschheit unterscheide, gleichwohl aber eindeutig
anatomisch bereits ein moderner Mensch gewesen sei. Das Ergebnis
begründet nach ihrer Ansicht Zweifel am ausschließlich afrikanischen
Ursprung des Homo sapiens.
Führende europäische Experten widersprechen der Interpretation der
Befunde jedoch. Die Ergebnisse seien durchaus mit einem afrikanischen
Stammbaum der Menschheit zu vereinbaren, sagt der Evolutionsgenetiker
Svante Pääbo vom Leipziger Max-Planck-Institut für Evolutionäre
Anthropologie. Zudem kritisierte er methodische Mängel der
Experimente seiner australischen Kollegen. Pääbo war 1997 erstmals
die Entzifferung von Erbinformatioen aus Neanderthalerknochen
gelungen. Der britische Paläoanthropologe Chris Stringer nannte die
Ergebnisse "außerordentlich und überraschend", äußerte aber ebenfalls
Zweifel an der Echtheit der Befunde: "Ich würde die Resultate gerne
in einem europäischen Labor überprüft sehen".
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 03/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 11. Januar 2001 ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der
   Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen das Team der ZEIT-Presse- und Public
Relations Elke Bunse (Tel. 040/ 3280-217, Fax -558, e-mail: 
bunse@zeit.de) und Victoria Johst (Tel. 040/3280-303, Fax-570,
e-mail:  johst@zeit.de) gern zur Verfügung.

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