ZEIT: Technische Universität Braunschweig testet Tierfett als Kühlschmiermittel
Hamburg (ots)
Die Technische Universität Braunschweig untersucht, ob tierische Fette als Schmiermittel in der Industrie eingesetzt werden können. Die ersten Untersuchungsergebnisse sind viel versprechend. Tierische Fette können nach Angaben der Forscher Werkzeugmaschinen genauso gut vor Überhitzung und Verschleiß schützen wie herkömmliche Mineralölprodukte. Das berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer jüngsten Ausgabe.
Das Projekt, an dem auch Volkswagen beteiligt ist, wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt. Bisher wurde mit Rapsöl experimentiert. Es kam jedoch vielfach zu Schwierigkeiten, da Rapsöl einen hohen Anteil an ungesättigten und somit reaktionsfreudigen, Fettsäuren aufweist. Dies ist bei Tierfett nicht der Fall. Zudem ist es wesentlich billiger: Während ein Kilogramm Rapsöl 7 bis 8 Mark kostet, ist Tierfett vom Abdecker schon für 40 Pfennig pro Kilo erhältlich. Der Marktpreis für das tierische Kühlschmiermittel könnte bei 3,90 Mark liegen. Wegen der BSE-Fälle in Deutschland und dem Fütterungsverbot von Tiermehl sinkt der Preis weiter.
In Deutschland fallen bis zu 300 000 Tonnen Tierfett pro Jahr an. Aus dem Fett könnten auch Zusätze für Motoröl und Diesel gewonnen werden. Aus Nebenprodukten ließen sich außerdem Teppichfasern herstellen. Wegen der BSE-Krise ist das Interesse der metallverarbeitenden Industrie aber noch gering.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 10/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 1. März 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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