ZEIT: Märchenbilder des Dichters und Zeichners Bruno Schulz in einer alten Villa in der Ukraine gefunden
Hamburg (ots)
Die Dokumentarfilmer Benjamin und Christian Geissler haben lange verschollene Bilder des Dichters und Zeichners Bruno Schulz in einer Villa in Drohobycz, in der heutigen Ukraine, entdeckt. Die Villa gehörte dem ehemaligen SS-Hauptscharführer Felix Landau.
Der Dichter Bruno Schulz wurde vor allem durch seine Erzählungen bekannt. Mit seinen Werken "Die Zimtläden" und "Sanatorium zur Todesanzeige" erlangte er Weltruhm. Bevor die Nazis Polen besetzten, arbeitete er als Zeichenlehrer an einem Gymnasium in Drohobycz.
Der SS-Mann Landau, der sich "Judengeneral" nennen ließ, wurde 1941 nach Drohobycz versetzt. Dort beauftragte er Bruno Schulz, das Kinderzimmer seiner Villa mit deutschen Märchenbildern zu bemalen.
Bereits seit 1968 suchten polnische Forscher nach den Wandbildern, konnten sie aber nicht finden - möglicherweise weil sie übermalt worden waren.
Die Filmemacher Benjamin und Christian Geissler haben nun begonnen, einen Film über die Wiederentdeckung der Wandmalereien zu drehen. Er trägt den Titel "Bilder finden". Was mit den Wandmalereien geschieht, ist noch offen. Kunstexperten aus Polen und der Ukraine wollen verhandeln, ob und wie die Bilder erhalten bleiben.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 12/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 15. März 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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