MKS: Sonnleitner in der ZEIT für Wende in der Impfpolitik
Bauernpräsident greift Renate Künast als "Käfighuhn-Ministerin" an
Hamburg (ots)
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, fordert in einem Interview der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT bei der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche eine "Wende hin zur Impfpolitik" und ein "Umdenken im weltweiten Handel".
Die jahrelange Politik des strikten Nicht-Impfens habe dazu geführt, dass Industrie und Wissenschaft "nicht mehr ausreichend geforscht und investiert" hätten, so Sonnleitner. Obwohl der Bauernverband schon 1995 auf dieses Manko aufmerksam gemacht habe, gebe es bis heute keine so genannten Marker-Impfstoffe, welche die Unterscheidung von erkrankten und nur geimpften Tieren ermöglichen. Weil Länder, die mit konventionellem Stoff impfen mit einem Exportverbot belegt werden, müssen von MKS bedrohte oder befallene Tierbestände getötet und vernichtet werden. Er sei sich aber mit vielen seiner europäischen Kollegen einig, dass die Landwirtschaft gesellschaftliche Akzeptanz verliere, "wenn die Menschen die Scheiterhaufen und Kadavergräber sehen".
"Wenn die Maul- und Klauenseuche uns wirklich erreicht, wäre dies eine wirtschaftliche Katastrophe", sagte Sonnleitner der ZEIT. Er bezeichnete es aber als "Überinterpretation", nach BSE nun MKS zum Anlass für den Ruf nach einer neuen Agrarpolitik zu nehmen. "Selbstverständlich müssen wir darüber nachdenken, was wir noch besser machen können", so Sonnleitner. Mit kleiner oder großer Landwirtschaft habe das aber nichts zu tun. Die Ankündigung von Verbraucherschutzministerin Renate Künast, die Haltungsbedingungen von Legehennen zu verbessern, kommentierte Sonnleitner mit dem Satz: "Wenn Frau Künast nicht aufpasst, wird sie als Käfighuhn-Ministerin in dieGeschichte eingehen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 14/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 29. März 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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