Designerin Jette Joop in der ZEIT über ihre Lehrjahre: "Ich muss kreieren, sonst bin ich nicht glücklich"
Hamburg (ots)
Die Schmuck- und Accessoiresdesignerin Jette Joop, 33, Tochter des Modeschöpfers Wolfgang Joop, studierte ursprünglich Autodesign in den USA. Heute entwirft sie Schmuck, Mode und jetzt auch Schuhe. In der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT sagt sie: "Was mich antreibt, ist mein Talent. Ich muss kreieren, sonst bin ich nicht glücklich."
Schon als Kind sei sie sehr gefördert worden. Als ihr Vater als Moderedakteur bei der Neuen Mode gearbeitet hat, habe sie immer mit in die Redaktion gedurft: "Ich "habe mit Stecknadeln und Knöpfen gespielt, gebastelt, gemalt und alle Eindrücke aufgesogen. Als mein Vater richtig bekannt wurde, war ich 11. Plötzlich interessierten sich meine Klassenkameraden für meine Familie. Mit 17 wollte ich raus, mich - ohne dass gleich jeder meinen Namen kennt - in einer anderen Kultur erfahren." Sie ging nach Oxford. Aus Einsamkeit habe sie dort sehr zugenommen, berichtete Jette Joop: "Ich war dick. Diese Erfahrung prägte mich und meine Arbeit ganz entscheidend. Ich verdanke ihr eine emotionale Weichheit Menschen und ihren Schwächen gegenüber. Ich möchte, dass sich die Menschen mit meinen Produkten wohl fühlen, sie mit ihrer Hilfe manchmal auch Unzulänglichkeiten kompensieren können."
Mit 21 begann Jette Joop am Art Center College of Design in Los Angeles Autodesign zu studieren. "Das Studium war härter als jeder Job danach." Nach dem Abschluss bewarb sie sich bei dem Edelschmuckdesigner Barry Kieselstein in New York. "Über eine Zeitungsanzeige kam ich später zu Ralph Lauren, der mich unter 300 Bewerbern auswählte." Jette Joop weiter: "Mit 26 war ich nicht mehr zu halten: Ich entwarf meine erste eigene Linie und schaffte es, sie an die Edelkaufhäuser Bergdorf Goodman und Neiman Marcus zu vertreiben. Da sie aber keinerlei Erfahrung vom Geschäftemachen hatte, hätten ihr am Ende 80 000 Dollar gefehlt. Sie nahm einen zweiten Anlauf, in Deutschland, und dieses Mal mit Kind: "Das war happig."
"Ich habe keine Angst davor, meine Grenzen zu sehen. Nur wer seine Grenzen auslotet, erfährt sich selbst ... Ich bin ein ernsthafter Mensch, und der Sinn des Lebens besteht für mich im Lernen und im Weitergeben von Wissen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 15/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 05. April 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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