Theaterregisseurin Christina Paulhofer berichtet in der ZEIT über ihre Lehrjahre
Hamburg (ots)
Christina Paulhofer, 31, inszenierte am Wiener Akademietheater Frank Wedekinds Frühlingserwachen. Seit ihrem Regiedebüt 1996 setzen die wichtigsten Intendanten auf ihr Können. In der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT berichtet sie über ihre Lehrjahre: "Eigentlich wollte ich Schauspielerin werden."
Christina Paulhofer. "Ich habe mich bei jeder einzelnen Schauspielschule in Deutschland beworben, bin aber zu keiner gegangen." - "Um eine gute Schauspielerin zu sein, darf man sich nicht dauernd selbst beobachten. Das tue ich aber, da habe ich gar keine Wahl." Ihren Vater, der in Rumänien ein Schauspielstar war, um Hilfe zu bitten, sei sie zu stolz gewesen, erzählt Christina Paulhofer.
In Deutschland, wo ihre Mutter nach Erhalt eines Touristenvisums einen Asylantrag gestellt hatte, sei sie erst mal nur die "Türkin" gewesen, da sie kein Wort Deutsch konnte. "Aber als Streberin wurde ich bald Klassenbeste, und dann hat sich keiner mehr getraut, mich auszulachen ... Außerdem schickte mich meine Mutter als Sportlehrerin ständig zum Turnen, sodass es mir keine Probleme machte, die Jungs einfach gegen die Wand zu donnern, wenn sie mich mal wieder blöd anredeten", sagt Christina Paulhofer, "Heute sind im Theater natürlich feinere Methoden gefragt - was mir manchmal schwer fällt. Als hätte ich nicht als Flüchtlingskind alles Recht dazu, die höheren Bürgerkinder zu verprügeln."
Sie zog nach München, studierte Germanistik, verbrachte viel Zeit im Filmmuseum und machte ihre ersten Assistenzen in Wien, Salzburg und London. Später habe sie Leander Haußmann gebeten, in Bochum eine Regie machen zu dürfen, berichtet Christina Paulhofer der ZEIT. "Wenn das Stück platzt, sagte ich zu ihm, siehst du mich nie wieder." Sie schrieb eine Neufassung von Blick zurück im Zorn für die neunziger Jahre ... das Stück wurde uraufgeführt - und es war okay."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 16/2001 mit Erstverkaufstag am Mittwoch, 11. April 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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