Mit der neuen Aids-Therapie Haart läßt sich zum ersten Mal Aids in
Entwicklungsländern bekämpfen
Der Virologe Alexander Kekulé fordert
in der ZEIT einen Hilfsfonds von sieben bis zehn Milliarden Dollar
Hamburg (ots)
Erstmals lässt sich Aids in Afrika wirkungsvoll bekämpfen. Dazu sollten die Industriestaaten einen Hilfsfonds mit jährlich sieben bis zehn Millarden Dollar ausstatten. Dafür plädiert der Virologe Alexander Kekulé, Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie der Universität Halle, in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Kekulé beruft sich auf Zahlen der Weltbank, wonach solch ein Fonds alleine in Afrika pro Jahr 2,2 Millionen Menschen vor dem Aids-Tod retten könnte. Ferner würde die verbesserte medizinische Vorsorge etwa die Hälfte jener 13 Millionen Menschen retten, die jährlich an anderen Infektionskrankheiten wie Malaria, Lungenentzündung oder Tuberkulose sterben. Nach der Niederlage der Pharmamultis im Streit um die Zulassung von Nachahmerpräparaten in Südafrika stünden diese unter Druck und seien jetzt bereit, ihre Arzneien zum gleich niedrigen Preis wie die billigen Nachahmer anzubieten.
Mit der neuen Aids-Therapie Haart sei erstmals eine Behandlung der Kranken auch in Entwicklungsländern zu vertretbaren Preisen möglich. Dies haben Pilotstudien auf Haiti und im Senegal gezeigt. Hinzu komme, dass 53 afrikanische Staaten kürzlich die Bekämpfung von Aids erstmals zur vordringlichen gemeinsamen Aufgabe erklärt und zugesagt haben, internationale Hilfe mit allen Mitteln zu unterstützen.
Fünf der wichtigsten Originalhersteller von Aids-Medikamenten - Boehringer Ingelheim, Bristol-Myers Squibb, GlaxoSmithKline, Merck und Roche - verhandeln bereits seit längerem mit Uno und WHO über konkrete Pläne. Auch Weltbank und IWF haben Ende April ihre Bereitschaft zur Unterstützung eines globalen Aids-Fonds signalisiert. Bei der UN-Vollversammlung in nächsten Monat soll der Fonds Hauptthema sein.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 21/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 17. Mai 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Beitrags kann angefordert werden.
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